Schülerinnen informieren sich beim Girls’ Day bei der Feuerwehr Offenbacher Mädels lernen das Löschen

Feuerwehr-Dezernent Felix Schwenke (von links) und Frauenbeauftragte der Feuerwehr Ina Sittmann mit den 20 Schülerinnen. F: Georg

Offenbach (red) – Rauch, schwere Ausrüstung, große Höhen, viel Technik – 20 Schülerinnen stellten sich beim Girls‘ Day den Herausforderungen einer Feuerwehrfrau. In der Feuer- und Rettungswache Offenbach erwarteten die elf bis 15 Jahre alten Mädchen Informationen zum Beruf der Brandmeisterin und realitätsnahe Übungen.

Begrüßt wurden die Teilnehmerinnen durch Felix Schwenke, Dezernent für die Feuerwehr, Uwe Sauer, Leiter der Feuerwehr, und Ina Sittmann, Frauenbeauftragte der Feuerwehr. „Unsere Wache organisiert und betreut seit 14 Jahren den Girls’ Day. Wohl kaum ein Beruf ist so männerdominiert wie der des Feuerwehrmanns. Die Feuerwehr Offenbach hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, den Anteil der Frauen zu erhöhen und öffnet ihre Türen für Mädchen, um ihnen zukunftsorientierte Berufe vorzustellen“, berichtet Schwenke.

Uwe Sauer ergänzt: „Unsere Strategie scheint aufzugehen. In den letzten Jahren interessieren sich vermehrt junge Frauen für einen Beruf bei der Feuerwehr. Aktuell liegt die Zahl der eingestellten Feuerwehrfrauen einschließlich der Auszubildenden bei drei Frauen.“ Einsatzleiter Timo Schmutz stellte den Schülerinnen das Berufsbild der Brandmeisterin vor und erläuterte welche Anforderungen gestellt werden, um den Ausbildungsberuf zu lernen: „Wir Feuerwehrleute leisten schnelle technische und medizinische Hilfe in Not und Gefahr für Mensch und Tier“, sagte Schmutz. Brandmeister Christoph Viehmann begleitete den potenziellen Nachwuchs einen Tag lang durch den abwechslungsreichen und brandgefährlichen Alltag.

Technik kann auch Mädchen begeistern

Viehmann erläuterte dabei die Aufgaben der Leitstelle und des Rettungsdiensts. Dass Technik Mädchen begeistern kann, bewiesen die Schülerinnen bei der Demonstration des Löschfahrzeugs und der Einsatzleitwagen in der Fahrzeughalle. Auf dem Hof warteten die Kollegen Denny Nellessen und Roger Neuhäusel mit der Drehleiter auf die Mädchen. Etwas verhalten aber voller Begeisterung stiegen die Schülerinnen in den Korb der Drehleiter und wurden auf fast 30 Meter in die Höhe gefahren.

Alle erwiesen sich als schwindelfrei und genossen die Aussicht. Zum Schluss blieb noch Zeit für eine Übung in der „Atemschutzstrecke“. Hier erlebten die Mädels, welche Wege Feuerwehrleute während eines Brandeinsatzes zur Rettung und Brandbekämpfung bewältigen müssen.

Kleidung ist Schutz

Beweglichkeit und Ausdauer sind dabei gefragt. Die Schülerinnen fühlten sich wohl in der etwas zu großen Feuerwehrkluft und waren nicht wenig erstaunt darüber, was Feuerwehrleute zu ihrem eigenen Schutz während eines Einsatzes alles tragen. Bei der Abschlussbewertung gaben sie Bestnoten. Ob sie dauerhaft für diesen Beruf „Feuer gefangen“ haben, wird die Zukunft zeigen. „Ein Besuch in der Wache ist eine Möglichkeit, die Mädchen für die Jugend- oder die Freiwillige Feuerwehr zu begeistern“, weiß Feuerwehrmann Alexander Habicht.