Auf ihrer Geburtsurkunde steht der 29. Februar Offenbacher Zwillinge haben nur alle vier Jahre Geburtstag

Erste Gratulationen am ungewöhnlichen Geburtstermin (von links hinter der Mutter): Vater Momchilv Gyulyumser, Hebamme Vanessa Liebau, Kinderkrankenschwester Astrid Hüls und Chefarzt Prof. Dr. med. Christian Jackisch. Foto: p

Offenbach (red) – Stanislav und Stivan sind nicht zu beneiden. Sie werden nur alle vier Jahre in einem Schaltjahr ihren tatsächlichen Geburtstag mit ihren Eltern und beiden älteren Geschwistern pünktlich feiern können.

In den drei Jahren dazwischen müssen ihre Eltern entscheiden, ob sie ihren Zwillingskindern künftig am 28. Februar oder am 1. März zum Geburtstag gratulieren. „Eltern, deren Kind an diesem Tag vor 12 Uhr Mittag geboren worden ist, wählen oft den 28. Februar“, erklärt Angela Goiny, leitende Hebamme im Sana Klinikum Offenbach. „Wird ein Kind am Nachmittag des Schalttages geboren, fällt die Entscheidung oft auf den ersten März.“ Doch egal wann gefeiert wird: Wer den 29. Februar als Geburtsdatum in seinem Pass stehen hat, ist etwas ganz Besonderes, und das nicht nur für die stolzen Eltern Mehmedova und Momchilv Gyulyumser aus Offenbach, die einfach nur glücklich sind, dass beide gesund sind.

Ärzte richten sich nicht nach Datum

„Vorgesehen war eigentlich der kommende Donnerstag, aber die zwei hatten bereits ihren eigenen Kopf“, sagt Professor Dr. Christian Jackisch, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe am Sana Klinikum.

„Die Geburt der zweieiigen Zwillinge ließ sich wegen einer geplatzten Fruchtblase und einsetzender Wehen nicht verzögern. Die Natur bahnt sich nun mal ihren eigenen Weg. Die Geburt eines Kindes aus datumstechnischen Gründen würden wir medizinisch weder verzögern noch forcieren“, erläutert Dr. Susanne Marek, die als Oberärztin das geburthilfliche Team leitet und half Stanislav mit 2720 Gramm um 9.11 Uhr und Stivan mit 3230 Gramm um 9.12 Uhr per Kaiserschnitt auf die Welt.

In der Geburtsabteilung des Offenbacher Sana Klinikums kamen im vergangenen Jahr 1472 Kinder auf die Welt, das waren 14 Prozent mehr als im Jahr davor. „Auch dieses Jahr verspüren wir wieder einen deutlichen Geburtenanstieg. Insgesamt taten schon 239 Baby ihren ersten Schrei in unserem Klinikum.“ Das Geburtshilfe-Team von Professor Jackisch sorgt gemeinsam mit dem Neonatologie-Team der Kinderklinik für eine liebevolle Betreuung der Schwangeren und der Neugeborenen – von der normalen, komplikationslosen Geburt bis zur Hochrisikoschwangerschaft. Und wenn das Baby Hilfe braucht, bietet das Eltern-Kind-Zentrum höchstmöglichen Sicherheitsstandard: Das Perinatalzentrum Level 1 mit seinem Spezialistenteam aus Kinderärzten und Anästhesisten und mit hochmoderner medizintechnischer Ausstattung liegt Tür an Tür mit dem Kreißsaal-OP und sorgt rund um die Uhr für maximale Sicherheit, besonders auch bei der Geburt extrem früh geborener Kinder.