Langjähriges Engagement gewürdigt Mit 44 Hessens jüngster Stadtältester

Die Spitzen von Magistrat und Parlament würdigten langjährige ehrenamtliche Arbeit in der Kommunalpolitik mit Urkunden, Medaillen und Blumen. Bild: stadt Rödermark

Rödermark – Kommunalpolitik ist nicht immer ein Zuckerschlecken – schon gar nicht für Ehrenamtliche. „Die da im Rathaus“ werden gerne mal angefeindet, wenn zu viele oder zu wenige Baugebiete ausgewiesen werden. Dabei haben ehrenamtliche Stadtverordnete mit der Verwaltungsarbeit nichts zu tun. Sie entscheiden nur die politischen Rahmenbedingungen.

Und diese Entscheidungsträger wurden in der letzten Parlamentssitzung vor den Sommerferien geehrt. Es stärke die Demokratie, wenn diejenigen gewürdigt würden, die sich für und in ihren Institutionen engagierten. So hatte es im vergangenen Jahr ein Abgeordneter formuliert, der dem Prozedere skeptisch gegenüberstand.

Vor der Ehrung fasste das Stadtparlament einen Beschluss, wem Urkunden und Medaillen zuerkannt wurden. Voraussetzung: der Stadtverordnetenversammlung oder dem Magistrat seit mindestens zehn Jahren angehören.

Die höchste Auszeichnung wurde viermal verliehen: Für mehr als 30 Jahre ehrenamtlichen Einsatz in den demokratischen Institutionen erhielten echte Urgesteine der Rödermärker Kommunalpolitik Plaketten in Gold und wurden zu Stadtältesten ernannt. An der Spitze stand Stefan Gerl, der Fraktionsvorsitzende der Anderen Liste (AL), der dem Parlament seit genau 37 Jahren und einem Monat angehört. Gerl hat alle fünf Bürgermeister politisch begleitet: Karl Martin Rebel, Walter Faust, Alfons Maurer, Roland Kern und Jörg Rotter.

Neben ihm standen Herbert Schneider (CDU, 34 Jahre und 3 Monate als Abgeordneter und als Stadtrat), Reimund Butz (ALG, 31 Jahre und 5 Monate) und der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Gensert (30 Jahre und 3 Monate) im Rampenlicht.

Für die Ernennung zum oder zur Stadtältesten fordert die Ehrungsordnung mindestens 20 Jahre im politischen Ehrenamt. Das können auch diejenigen vorweisen, die mit der silbernen Plakette ausgezeichnet wurden: die Magistratsmitglieder Werner Popp (SPD, 26 Jahre und 3 Monate), Michael Uhe-Wilhelm (AL, 23 Jahre und 9 Monate), Anna-Monika Gierzewski (CDU, 23 Jahre und 9 Monate) und Mona Reusch (CDU, 22 Jahre und 3 Monate), die Stadtverordneten Hidir Karademir (SPD, 26 Jahre und 3 Monate) und Tobias Kruger (FDP, 21 Jahre und 8 Monate) sowie Stadtverordnetenvorsteher Sven Sulzmann (CDU, 22 Jahre und 3 Monate). Der 44-jährige Tobias Kruger ist wahrscheinlich Hessens jüngster Stadtältester.

Urkunden (mindestens zehn Jahre Ehrenamt) und Verdienstplaketten in Bronze gab es für Manfred Rädlein (Freie Wähler, 19 Jahre und 2 Monate), Anke Rüger (SPD, 18 Jahre und 9 Monate), Christiane Lotz (AL, 17 Jahre und 6 Monate), Nina Daum (AL, 17 Jahre und 3 Monate, Stadträtin Karin von der Lühe (AL, 16 Jahre und 4 Monate), Stadtrat Hans Gensert (FDP, 15 Jahre und 4 Monate), Dr. Rüdiger Werner (FDP, 12 Jahre und 3 Monate), Gerhard Schickel (AL, 12 Jahre und 3 Monate) und Brigitte Beldermann (AL, 12 Jahre und 3 Monate). Michael Spieß (CDU, 12 Jahre und 3 Monate) und Peter Schröder (Freie Wähler, 12 Jahre und 3 Monate.

Von Michael Löw