Autoliebe rostet nicht

Der Käfer in voller Pracht (rechts: Peter Rasmussen). Foto: p

Nicht nur Tiere machen Winterschlaf, sondern auch Oldtimer. Um die Liebhaberstücke vor Rost zu schützen, bedarf es genauer Vorbereitung und einiger Tricks.

Ober-Roden – Sobald Peter und Karla Rasmussen von ihrem rollenden Liebling erzählen, leuchten ihre Augen. Das drückt aus, wie viel gute Erinnerungen das Ehepaar mit dem VW Käfer 1302 aus dem Baujahr 1972 verbindet. Das Cabriolet hat ihnen auf Reisen viele glückliche und spannende Momente verschafft. Zum Beispiel bei diversen Classic Rallyes. Immer im Herbst kommt für den Wagen die Zeit des Einmottens. Er muss winterfest gemacht werden, um fit zu bleiben für die nächste Saison.

Machte der Oldtimer früher in der heimischen Doppelgarage (beheizt) in Ober-Roden seinen Winterschlaf, hat Peter Rasmussen das gute Stück diesmal zusammen mit Schwiegersohn Markus in dessen Halle eingelagert – und das gleich doppelt behütet.

Zum Einen schützt ein Auto-Pyjama aus Flanell den Klassiker. Ummantelt ist er noch zusätzlich von einer mehrschichtigen Folie mit speziellen Zutaten, die vor Rost schützen: In die Hülle eingearbeitet ist ein Trockenzylinder, in dem eine Substanz die Feuchtigkeit bindet. Das verhindert auch Schimmelbefall.

„Die Kartusche kann man im Backofen bei Bedarf regenerieren“, erläutert Peter Rasmussen das System. Ein Hygrometer zeigt an, wann die Zeit dafür gekommen ist. Die Perma Bag umschließt den Oldie vollkommen. „Man fährt auf den Boden der Hülle drauf, macht den Reißverschluss zu – und fertig.“

Probleme machen bei langen Ruhepausen die Reifen. Auch dafür hat der frühere Flugingenieur eine Lösung: „Die Räder stehen auf Reifenschonern, die die Last verteilen. Das verhindert die Standplatten. Früher habe ich den Wagen in der Garage immer einen halben Meter hin- und hergeschoben. Das ist jetzt überflüssig“, ist der 75-Jährige von der guten Lösung überzeugt. Er beherzigt noch weitere Ratschläge, die Fachleute fürs Überwintern alter Fahrzeuge geben:

Der Tank muss randvoll sein. Manche füllen noch einen Benzinstabilisator ein. Batterie ausbauen oder mindestens abklemmen. Dichtungen und Gummis pflegen. Frostschutz in den Kühler.

Peter und Karla Rasmussen haben ihr Schmuckstück vor 20 Jahren aus dritter Hand gekauft. Seither ist er ihnen auf Urlaubsfahrten ein treuer Begleiter. Als Mitarbeiter der Lufthansa waren die Eheleute zwar in der Welt zuhause, aber Deutschland lernten sie erst in dem Volkswagen so richtig kennen. „Wir waren in Ecken, von denen hatten wir zuvor noch nie gehört.“

Spannend waren auch zahlreiche Classic Rallyes und Gleichmäßigkeitsfahrten. 35 000 Kilometer kamen in all den Jahren zusammen. Und es werden noch mehr werden. „Unser Käfer wird auf keinen Fall verkauft. Er bleibt der Familie als Erbstück erhalten.“

VON BERNHARD PELKA

Kommentare

ein schöner Bericht

Guten Morgen, liebe Käfer-Freunde

ich habe mich sehr über diesen Bericht gefreut, da ich ebenfalls dieses Modell besitze (1302LS Cabrio, 17.März 1972), auch aus 3.Hand gekauft (2012).
Wir haben bereits viele wunderschöne Fahrten unternommen, u.a. viele sehr hohe Alpenpässe, Provence, Cote d´Azur, Toscana, aber auch im Rheingau und in Oberbayern ... uvm.
Nach meinem Kauf 2012 habe ich einiges investiert und nun ist er wirklich gut in Ordnung

Herzliche Käfer-Grüße
Franz Hubl in Darmstadt