Vergnügliche Ortskernführung lässt Geschichte lebendig werden Dem Bürgermeister zum Ende aufs Dach steigen

Anekdoten ließen Ortskernführung zum Vergnügen werden. Foto: p

Rödermark (red) – Reinhard Berker ist ein alteingesessener Ober-Rodener; er kennt den Ort und seine Geschichte, seine Menschen und ihre Geschichten aus der „guten, alten Zeit“, die so gut oft nicht war, wie kein Zweiter. Historie wird lebendig, wenn man sich seinen Rundgängen durch den Ortskern anschließt, die Berker immer wieder anbietet.

Was lag also näher, als den Geschichte(n)-Erzähler zu bitten, einmal eine Führung vor allem für Neubürgerinnen und -bürger zu konzipieren, dachten sich Bürgermeister Roland Kern und die städtische Wirtschaftsförderung. Reinhard Berker sagte nicht Nein dazu. Sein Angebot, mehr über die neue Heimat zu erfahren, nutzten am vergangenen Samstag rund ein Dutzend Rödermärker, die meisten von ihnen Menschen, die erst in den letzten zwei Jahren zugezogen sind.

Wer mehr über seinen Wohnort wisse, der werde sich auch stärker damit identifizieren und könne die Dinge bewusster wahrnehmen, sagte der Bürgermeister, der sich beim „Stadthistoriker“ herzlich bedankte, zur Begrüßung auf dem Rathausplatz. Es gelte zu entdecken, „was uns verbindet und geprägt hat“, betonte Reinhard Berker. Das waren dann während des anderthalbstündigen Rundgangs natürlich die St.-Nazarius-Kirche, aber auch Fachwerkhäuser in einer versteckten Seitenstraße, die Trinkbornschule, Feldkreuze am Straßenrand, die Rodau oder auch die frühe Siedlungsform des „fränkischen Rundlings“, der im Ortsbild nur noch schwer zu erkennen ist.

All das würzte Reinhard Berker mit der einen oder anderen Anekdote in Reimform. Ihr Ende fand die vergnügliche Tour im Rathaus: Die Gruppe durfte dem Bürgermeister „aufs Dach steigen“ und konnte das zuvor Erlaufene noch einmal von oben nachvollziehen.