Den Umweltfreunden Rödermark geht die Arbeit nicht aus Ein Dutzend Saubermänner und -frauen

Die Umweltfreunde starten ihre Sammeltouren seit drei Jahren vom Parkplatz des Badehauses. Foto: ziesecke

Urberach – Sie haben sich etabliert in ihrer großen selbstgestellten Aufgabe und auch im Stadtbild. Die Umweltfreunde Rödermark räumen unordentlichen und gedankenlosen Mitmenschen monatlich mindestens einmal den Dreck hinterher.

Ihre Sprecher Michael Ihm und Nicole Rauschenberger hatten wohl nicht erwartet, im dritten Jahr ihrer ehrenamtlichen Aufräumarbeiten immer noch gleichermaßen aktiv sein zu müssen. Sie hatten aber auch nicht mit Corona gerechnet. Die Pandemie hat einerseits die Müllberge vergrößert, andererseits aber ihr gemeinschaftliches Engagement für eine sauberere Umwelt rigide unterbrochen oder sie immer wieder zu Einzelkämpfern gemacht.

Doch das änderte in der Gruppe nichts. Denn auch jetzt kommen jeden zweiten Samstag im Monat wieder etwa zehn bis zwölf fleißige Helfer, dazu zwei Kinder, um in kleinen Gruppen Rödermark zu durchkämmen und den Müll Anderer einzusammeln. Sie sind nicht mehr geworden, aber sie sind über fast alle Altersgruppen verteilt, und das ist gut so, denn in Coronazeiten ist der Müll eindeutig mehr geworden.

Gerade in Grünanlagen oder im Wald entsorgten die Menschen zunehmend Tüten voller Restmüll, die sie zuhause nicht mehr in ihre Tonne bekamen – mehr Zeit daheim verbringen, heißt eindeutig auch mehr Abfall produzieren. Schwerpunkte sind deutlich erkennbar: in der grünen Mitte oder rund um die Nell-Breuning-Schule.

Von 2019 bis zur Zwangspause sammelten die Umweltschützer etwa zweieinhalb Tonnen Müll ein, zwischen einem und 500 Kilogramm pro Termin. Im Schnitt aber sind’s etwa 200 Kilo; die genauen Ergebnisse, die grob gewogen werden, finden sich online unter www.rm-news.de. Die Umweltfreunde wünschen sich allerdings noch mehr städtischen Einsatz, etwa mit zusätzlichen Mülleimern und häufigerer Leerung, mehr Bewusstsein bei den Bürgern und – wenn’s schon nicht anders geht – mehr Helfer, die regelmäßig ein paar Stunden lang diese sinnvolle Arbeit unterstützen. „Wir haben gemerkt, dass die jährliche städtische Aktion für ein sauberes Rödermark einfach nicht ausreicht“, erläutert Michael Ihm und freut sich, dass die Gruppe mittlerweile unter anderem von der Stadt, aber auch von Parteien und Privatleuten unterstützt wird. Weitere Infos und Kontakte gibt’s unter umweltfreunderoedermark[at]gmx[dot]de

VON CHRISTINE ZIESECKE