Stadtbücherei erweitert Angebot für Demenzkranke Geist und Körper fit halten

Das Angebot an Medien für Demenzkranke und unterstützende Angehörige ist noch überschaubar. Doch Büchereileiterin Jenny Roters und ihr Team erweitern es ständig. Bild: privat

Rödermark – Viele Menschen erreichen ein zunehmend stattliches Alter auf der nach oben offenen Seniorenskala zwischen 70 und 100 plus. Doch bei nicht wenigen geht das mit Demenzerkrankungen einher. Öffentliche Einrichtungen müssen sich darauf einstellen. Dies gilt auch für die Stadtbücherei Rödermark, die mit dem Aufbau einer Demenzbibliothek bereits vor geraumer Zeit begonnen hat. Im Bücherturm an der Trinkbrunnenstraße heißt es dank einer großzügigen Spende nunmehr: „Wir können noch mehr interessante Dinge bieten für Menschen, die gezielt ihre Fähigkeiten rund um das Stichwort ‚Erinnerung’ testen und trainieren möchten“, sagt Büchereileiterin Jenny Roters. Sie war verblüfft und hocherfreut zugleich.

Kürzlich hatte ihr der in Karlsruhe ansässige Verlag „Singliesel“ ein Gratispaket mit allerlei gestalteten und nützlichen Dingen zukommen lassen. Ratgeber, Puzzle und Spiele kamen beim Auspacken zum Vorschein. Mittlerweile hat Roters die Sachen gesichtet und auf einem Sondertisch platziert. Der speziell für Senioren und Menschen mit Gedächtnisproblemen konzipierte Medienbereich profitiert von all den Neuzugängen, so die Stadt weiter.

„Wir legen zu, was dieses Spektrum betrifft“, sagt Roters. „Die Zahl derjenigen, die ihren Geist anregen und ihre Möglichkeiten beim Kombinieren von Gedanken kontrollieren möchten: Sie wächst beständig.“ Wer die neuen Angebote in der Stadtbücherei betrachtet oder als Ausleih-Objekte mit nach Hause nimmt, kann Wissenswertes und Vergnügliches aufschnappen. Wertvolle Tipps für den Alltag beschert beispielsweise „Das große Beschäftigungs- und Ideen-Buch für Menschen mit Demenz“. Ein Nostalgie-Memo-Spiel erinnert an Schlagerstars der 1970er Jahre. Auf die Aktivierung von Körper und Seele sind Gymnastik- und Yoga-Anleitungen für Senioren ausgerichtet, heißt es weiter.

Jenny Roters betont: „Wir wissen um die Bedeutung der Problematik und bleiben dran an diesem Thema. Die Spende des „Singliesel“-Verlages kam wie gerufen. Mit verstärkter Info- und Öffentlichkeitsarbeit“, so die Büchereileiterin, „wollen wir auf die Angebote aufmerksam machen. Die ‚Demenzmesse’, die vom SchillerHaus Ende vorigen Jahres organisiert wurde, hat exemplarisch gezeigt, wo und wie der Hebel angesetzt werden sollte.“  
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