Kürbisse machen einfach gute Laune Gruselig lächelnde Fratzen

Die Kürbissuppe war schon bei den Ferienspielen der „RömKids“ gekocht worden.

Urberach – Kürbisse lösen allein durch ihre freundliche Farbe ein Lächeln aus. Das spürt man stets beim jährlichen Kürbisfest auf der Kinder- und Jugendfarm, mit dem die Sommersaison ihren geselligen Abschluss findet.

Während es vom Oberwiesenweg aus ausgesprochen ruhig wirkte, war auf der Farm selbst Hochbetrieb. Mehr als 50 Kinder beschäftigten sich intensiv – jeder nach seiner Lust und Laune. Vor allem aber waren sie gekommen, um die 32 auf dem Rodaumarkt gekauften Kürbisse zu gestalten, auszuhöhlen, zu schnitzen und verzieren. Inzwischen sorgte sich eine Gruppe schon ums Feuer, das nun – nach der Trockenheit wieder erlaubt – als Grillstelle fürs Stockbrot diente, auf das fast alle Kinder sehnsüchtig warteten. „Es gibt hier Kinder, die weit besser Feuer machen können als die Erwachsenen“, versicherte Jutta Winheim, die im Hintergrund bleibende Chefin übers Kürbisfest.

Mitgebrachte Omas und Opas sowie Eltern staunten über die Selbstverständlichkeit, mit der sich ihre Enkel und Kinder auf der Farm bewegen. Hier sind einfach alle willkommen, Junge und Ältere, Mädchen und Jungen, egal welcher Herkunft und welcher Religion, gehandicapt oder nicht. Hier fühlen sich auch alle wohl, weil sie hier ihre Erfahrungen machen und nicht kritisiert werden. „Wir schreiten nur im Ernstfall ein.“

Während das Holz erst richtig durchglühen musste, wurde weiter an den Kürbissen geschnitzt – wie so mancher rasch merkte, doch eine Kunst, die gelernt sein will. So entschieden sich dann doch manche Kinder fürs Zimmern und Werkeln. Wer seinen Kürbis fertig ausgehöhlt und verziert hatte, konnte ihn zu seinen Kollegen stellen und bekam ihn mit einem Teelicht erleuchtet. Je weiter der Nachmittag sich neigte, umso größer wurde die Kürbisschar und umso heller leuchteten die orangegelben Fratzen mal lächelnd, mal grimmig und wild übers Farmgelände. Schließlich wurde auch endlich die Kürbissuppe erwärmt, die schon am Vortag im „SchillerHaus“ gekocht worden war.

„Kinder lernen hier einfach auch, Rücksicht aufeinander zu nehmen. Jeder hat irgendwo seine Stärken, und hier auf der Farm lassen sich viele davon verwirklichen“, weiß Sozialarbeiterin Winheim aus Erfahrung. „Und wer etwas nicht kann, der lernt es hier eben.“
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