Nachwuchs der Rejoice-Chöre singt, spielt und tanzt ein Musical Kinder lassen die Uhren austicken

Musical der Rejoice-Kids: Die Spieluhr (Viktoria Lembcke) wurde aus ihrem Gefängnis befreit – sehr zur Freude aller anderen Uhren. Foto: ziesecke

Urberach – Großes Vergnügen, viel befreiendes Gelächter, herzlicher Beifall und großes Staunen über die kreativ einstudierten Texte und Songs der Kinder: Das prägte den Sonntagnachmittag im KSV-Heim. „Ausgetickt? Die Stunde der Uhren“ hieß das Musical, das vom Nachwuchs der Rejoice-Chöre aufgeführt wurde.

Immerhin kamen rund 100 Familienmitglieder in den Genuss dessen, was Chorleiterin Katja Berker bereits seit zwei Jahren mit den Jüngsten geprobt hatte. Corona war schuld an mehreren Verschiebungen. Nun wurde eine kleine Lösung beschlossen, ehe die Sängerinnen und Sänger aus dem „Kinderchor“ herauswuchsen oder in den Stimmbruch kamen.

Nur Eltern und andere Angehörige verfolgten die Aufführung, zu der sie selbst mit Fahrdiensten und Dekoration, mit Organisation und handwerklicher Hilfe viel beigetragen hatten. Diana Schlapp, im Rejoice-Vorstand für die Jugend verantwortlich, dankte nicht nur den Eltern, sondern auch der Chorleiterin, der es gelungen war, die Kinder ohne Auftritt und zeitweise online so lange bei der Stange zu halten.

Das Musical wurde ein großer Spaß, vor allem auch für die Chormitglieder, die endlich „losgelassen“ wurden. Aufstand in einer Uhrenfabrik; angetrieben von einer Superuhr (Daria Fäth), deren nervige Zeithetze so mancher Uhr auf den Wecker geht – so auch dem Aufziehwecker Bobby und dem Radiowecker Elvis, verkörpert von Claire Herrmann und Lena Scharbau. Sie hauen ab, müssen sich vor den Mechanikern Öli (Alina Sedlmayer) und Schrauber (Emma Schlapp) verstecken, retten aber zu guter Letzt die gefangen genommene Spieluhr.

Und es tickte oft in dieser guten Stunde des Vergnügens. Vor allem die Stoppuhr Hannah Sterkel, die während der Umbaupausen singend vor der Bühne tickte, erhielt für ihre Geduld schallenden Beifall. Herzliches Gelächter auch für die Kleinste aus dem Chor, die sich als „Big Ben“ vorstellte. Alle Uhren im Chor freuen sich über die Befreiung der Spieluhr ebenso wie über die zarte Verbindung, die derweil zwischen der roten Armbanduhr und der Taucheruhr geknüpft wurde. Mit jeder Uhr, die mit ihrem Song auftrat, änderte sich der Rhythmus der von der Technik eingespielten Musik. Funk, Polka, Ballade, Swing, Hip-Hop, Rap, Walzer oder ein kleiner Marsch waren vertreten – von Katja Berker vor der Bühne ebenso schwungvoll mitgetanzt wie von den Uhren-Stars auf der Bühne.

Bei allen 30 Darstellerinnen und Darstellern war die Freude am Spiel und am Gesang zu spüren. Akteure und Publikum hoffen nun, dass es live weitergeht und bald schon neue Proben aufgenommen werden.

Bei den Jüngsten hatte Corona viele Tränen fließen lassen. Etwa als die Weihnachtsfeier 2020 aufgrund des befürchteten Shutdowns vorverlegt wurde und sie tieftraurig fragten: „Sehen wir uns jetzt nie wieder?“

Wer jetzt Lust zu singen bekommen hat, kann sich bei Rejoice informieren. Ab Mittwoch wird für den Gottesdienst am Ostermontag geprobt; danach wartet Katja Berker sicher mit neuen vergnüglich-musikalischen Herausforderungen.
 chz

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