Ferienspielkurse im Skatepark/Kinder bevorzugen den Roller Scooter statt Skateboard

Auch die Ferienspielkurse im Skatepark zeigten: Die Kids von heute fahren lieber mit dem Roller Foto: Stadt Rödermark/p

Rödermark (red) – Die Rollerfahrer haben den Skateboardern den Rang abgelaufen – sagt jedenfalls Paul Sonnleitner. Der 18-jährige Rödermärker muss es wissen. Seit er vor fünf Jahren mit dem Skateboarden angefangen hat, ist er auf der Anlage hinter dem Badehaus quasi zuhause.

„Das Skaten kostet einfach mehr Überwindung. Man hat nicht so schnell Erfolgserlebnisse und man fällt auch öfters hin“, ist seine Erklärung für die Entwicklung der vergangenen Jahre. Hinnehmen will der Board-Enthusiast dies nicht. Seine Strategie: Einen Club gründen, und zwar den „Rollbrett-Club Rödermark“, und außerdem etwas tun, damit sich wieder mehr Kids für das Boarden interessieren. Die Tricks, die ein gestandener Skater beherrschen muss, hat Paul mittlerweile so gut drauf, dass er sich als Coach engagiert. Etwa beim Corona-Sonderprogramm der städtischen Jugendarbeit. Dass einer der beiden Drei-Tage-Kurse mangels Anmeldungen ins Wasser fiel, bestätigte zwar seine These, dass die Szene „ein bisschen ausstirbt“. Doch andererseits sorgte er bei den drei Jungen, die sich für Kurs Nummer zwei angemeldet hatten, für so viel Begeisterung, dass die Elf- und Zwölfjährigen die Szene bald verstärken könnten.

„Ich habe heute schon die Drehung beim Rampenfahren gelernt“, berichtet Nino am zweiten Tag stolz. Auch Ben und Emil bewegen sich sicher auf ihren Boards, trauen sich die Rampen hinunterzufahren, schaffen die Drehung „frontside“ und „backside“. „Das sieht heute schon viel besser aus als am Montag“, lobt Sonnleitner seine Schützlinge. „Wenn sie dranbleiben, dann wird das was.“

Tricks lernen wollten auch die Jungs und das Mädchen, die an den beiden Scooter-Kursen mit Marc Haniohr und Leonardo De Michelis teilnahmen. Beide Kurse waren mit jeweils vier Teilnehmern ausgebucht. Die beiden Coaches verschafften sich zunächst einen Überblick über die Fähigkeiten der Kids und förderten sie dann ganz individuell.

Während die einen noch die Rampen herunterfuhren, übten die anderen schon einen der einfachen Tricks, die halbe Drehung mit dem Scooter, die am Ende alle beherrschten. Zwischendurch zeigte Marc auch, was man so alles mit dem Roller anstellen kann. Beigebracht hat sich der 17-Jährige das alles selbst. Seit der Skatepark gebaut wurde, ist er hier Stammgast. Die größte Schwierigkeit? „Das ist alles Kopfsache. Man braucht Mut und Überwindungskraft, aber vor allem muss man den Kopf ausschalten, nicht groß nachdenken, sondern einfach machen.“ Mit Anleitung klappt das natürlich noch besser. Und wenn die Kids fleißig üben, dann beherrschen sie eines Tages vielleicht auch die schwierigen Tricks, etwa einen Sprung, bei dem der Scooter über dem Kopf rotiert wird. „Dafür braucht man allerdings auch viel Geduld“, betont Marc. Es hat ein Jahr gedauert, bis er diese spektakuläre Aktion drauf hatte.