Skiclub feiert 50. Geburtstag mit Witz und familiärer Herzlichkeit

Gemeinsam mit Gerlinde und Kurt Gensert sowie mit Ingrid und Reinhold Weber hatte Rudi Zischka den Skiclub auf die Beine gestellt. Vorsitzender Gerhard Schickel (links) dankte bei der akademischen Feier. Bild: ziesecke

Ober-Roden – Flachlandtiroler und Skiclub? In Ober-Roden passt das! Der Skiclub Rodgau, 1973 von 44 mutigen Männern und Frauen gegründet, ist heute wie damals schon ein lebendiger, familiärer Verein ohne Nachwuchssorgen. So kam auch der Vorsitzende Gerhard Schickel an diesem Festwochenende gar nicht mehr aus dem Strahlen heraus – die viele Vorarbeit hat sich gelohnt; es war ein toller Geburtstag.

Moderator Jörg Becker verpackte die vielen Jubiläumsbilder in kurze Filmsequenzen. So ließ er etwa den Tagesschau-Sprecher anno 1973 verkünden, dass sich im südhessischen Rodgau ein Skiclub gegründet hat: Rödermark war ja noch nicht geboren. Herzliches Gelächter dankte es ihm.

Die gute Laune im Saal zeugte von der familiären Basis des Vereins, die Mitgründer Rudi Zischka so formulierte: „Was wir alle wollten, war Skifahren. Doch mit dem Schnee kann man nicht reden. Also brauchten wir auf unseren Touren nette Mitfahrer.“ Daraus wurde die große Skiclubfamilie, die aber auch Neue nicht außen vorlässt und die durch alle Generationen funktioniert, wie sich an Familie Nostadt zeigte. Beim von Festpräsidentin Steffi Gotta getexteten Skiclub-Ohrwurm sangen auf der Bühne nicht nur Elke, sondern auch Vater Hans (91) und Mutter Rosel (90) mit. Beide sind seit den Ursprüngen dabei und hüteten während der Feier auch noch den Urenkel, damit die Enkelin – extra aus Amerika angereist – in Ruhe essen konnte.

Die Treue des Vereins zu seinen meist langjährigen Mitgliedern zeigte sich bei der Hommage an den verstorbenen „Grinder“ Vinni Schrod: „Der beschwert sich heut bestimmt beim lieben Gott, dass der ihn nicht wenigstens dieses Fest noch hat erleben lassen.“

Ein Video erinnerte an die ersten Schritte des 1973 gegründeten Vereins. Herzerfrischend war auch der fingierte Beitrag einer Skischaukel von der Bulau hin zum Kallemannsberg. Wahr ist hingegen das, was Stadtrat Werner Popp den SCR’lern ins Gedächtnis rief: Der frühere Bürgermeister Walter Faust, selbst Wintersportler mit Leib und Seele, hatte einst vor lauter Begeisterung ein Loipenspurgerät angeschafft.

Dass der Skiclub im Ort gut vernetzt ist, zeigt sich am „Festplatz“, dem Vereinsheim der TG Ober-Roden, an den Beiträgen und den 90 Helfern, die den Verein unterstützten. Der DJK Tischtennisclub sandte seiner Rope Skipperinnen, der MTV sein „Corps Drumming Team“ und die TG ihre „Street Life Dancers“. Andere Vereine wie die Kolpingsfamilie sorgten dafür, dass die Geburtstagskinder nach reichlicher Vorarbeit jetzt auch feiern konnten.

„Ihr seid ohne Übertreibung etwas Besonderes in unserem Kreis; es gibt nicht viele Skiclubs hier. Und es muss auch einen Grund haben, warum ihr so viele Mitglieder habt“, reflektierte Landrat Oliver Quilling. Bürgermeister Rotter lobte den SCR für seine Familienfreundlichkeit. „Doch dieser Verein übernimmt zusätzlich Verantwortung, so etwa bei der Organisation des wumboR-Laufs wie auch der Orwischer Woigass.“

Für den Hessischen Skiverband und den Landessportbund ehrte Jörg Wagner drei Urgesteine des Vereins: Jürgen Frank, der 28 Jahre im Vorstand mitarbeitete, davon 26 Jahre den Verein leitete, sowie Gerhard Schickel, seit rund zehn Jahren der Kopf des SCR. Eine besonders berührende Ehrung bekam Rudi Zischka, bei dessen Namensnennung alle Gäste aufstanden. Der Mann der ersten Stunde macht seit 46 Jahren Vorstandsarbeit. Gemeinsam mit Gerlinde und Kurt Gensert sowie mit Ingrid und Reinhold Weber hatte er den Verein auf die Beine gestellt. Zu diesen Gründern gesellten sich auf der Bühne noch alle jene Mitglieder, die schon 50 Jahre dem Verein angehören.

Der Festabend wurde ein voller Erfolg, ebenso am folgenden Abend die große Fete mit den „Party-Hirschen“ und auch der Familientag am Sonntag, bei dem besonders an die Kinder gedacht wurde. 50 Jahre und kein bisschen überaltert. Der SCR hat es verstanden, auch dem Nachwuchs bis hin zu den ganz Jungen immer etwas zu bieten. Der größte Skiclub der Region ist ein gutes Vorbild, das keinen Grund zur Klage hat.  
 chz

Info im Internet

skiclub-rodgau.de

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