Kirchen im Winter maximal fünf Grad warm Tribut an die Energiekrise

Auch der „Rodgaudom“ wird nur noch so viel wie unbedingt nötig geheizt.

Rödermark – Gas und Öl sind jetzt schon teurer und werden im Lauf des Winters vielleicht auch knapp. Das hat Konsequenzen für den Gottesdienstbesuch.

„Wegen der Energiekrise werden die Kirchen in Rödermark diesen Winter nur so viel wie nötig beheizt“, schreiben die St. Gallus- und die St. Nazarius-Gemeinde in ihrem wöchentlichen Pfarrbrief.

Das bedeutet konkret, dass in den Kirchen eine Höchsttemperatur von fünf Grad gilt. Das sichert den Frostschutz. Außerdem wird die Luftfeuchtigkeit regelmäßig kontrolliert, um Schäden an der Bausubstanz zu verhindern.

Würde zum Beispiel die St. Nazarius-Kirche wie in den Jahren vor Corona auf 16 Grad geheizt, liegt der Energieverbrauch bei etwa 100 000 Kilowattstunden. Davon kann etwa die Hälfte gespart werden.

Mit der Kälte kam die Frage auf, ob die Katholiken nicht besser im Gemeindezentrum Gottesdienst feiern sollten.

Doch in einer gemeinsamen Sitzung haben alle Pfarrgemeinde- und Verwaltungsräte Rödermarks kürzlich einstimmig beschlossen, weiterhin in den Kirchen Gottesdienst zu feiern.

Die St. Nazarius-Gemeinde führt drei Gründe auf: „Wir kämpfen um den Erhalt und Bedeutung der Kirchengebäude. Man denke an die Dachsanierung und die Zusammenlegung der Gemeinden. Umso wichtiger ist es, der Bedeutung des geweihten Kirchenraums gerecht zu werden.“ Gottesdienste im Forum St. Nazarius bedeuten erheblichen Mehraufwand vom Stühle stellen bis zum Umbuchen geplanter Veranstaltungen. Und in Zeiten wieder steigender Corona-Zahlen biete der große Kirchenraum mehr Sicherheit vor Ansteckungen.

„Klar ist, es wird kalt während der Gottesdienste, bitte zieht Euch warm an“, appellieren Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrat. Diese Form des Verzichts sei auch ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine.  
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