Sportcoaches sprechen Interessenten mit Migrationshintergrund an Türöffner in die Welt der Vereine

Rödermark – Es ist nicht immer leicht, die Tür zur Sportvereinswelt weit aufzustoßen und die dortigen Regeln und Abläufe verständlich zu machen. Doch in Rödermark gibt es Türöffner. An dieser wichtigen Nahtstelle in Sachen Einbindung und Teilhabe leistet das von der Landesregierung in Wiesbaden auf den Weg gebrachte Förderprogramm „Sport integriert Hessen“ Hilfe. Rödermark ist seit mehreren Jahren dabei und profitiert von der Bezuschussung – beispielsweise dann, wenn für die Leitung von Trainingsstunden eine Aufwandsentschädigung gezahlt wird. Aber auch Sportkleidung für Kinder und Jugendliche kann beschafft werden, weil Finanzmittel fließen. Das Programm macht’s möglich, ebenso Festveranstaltungen mit dem Schwerpunkt Bewegung. Herzstück des Projekts, das für Geflüchtete, Menschen mit Migrationshintergrund und sozial Benachteiligte konzipiert ist, sind die sogenannten „Sport-Coaches“. Mittlerweile drei solcher Leitungs- und Vermittlungskräfte sind in Rödermark aktiv. Kürzlich wurde dem Trio offiziell „Danke“ gesagt. Mit Urkunden und Blumen gratulierten Ute Schmidt, die Leiterin des städtischen Ehrenamtsbüros, und Thomas Mörsdorf, der Chef des kommunalen Fachbereichs für Kultur, Heimat und Europa. Mit Maria Baumeister-Houlding, die als unermüdlicher Motor die örtlichen Sportvereine und Menschen der genannten Zielgruppen zusammenbringe, und dem „Sport-Coach-Tandem“ Azad Safari und Elena Granz sei die Stadt gut aufgestellt, betonte Ute Schmidt beim Fototermin vor der Kulturhalle. Als Migranten und praxiserprobte Spezialisten, ausgestattet mit viel Erfahrung in der Sparte Kampfsport/Selbstverteidigung, brächten Azad Safari und die im März neu hinzugestoßen Elena Granz ideale Voraussetzungen mit. „Die drei Coaches sind allesamt begeisterte Sportler. Sie betrachten sich als Netzwerker, organisieren Workshops und fördern die Trainer in den Rödermärker Klubs. Zudem radeln unsere Coaches sehr gerne. Interessierte werden dazu eingeladen, gemeinsame Touren zu unternehmen. ‚Immer in Bewegung bleiben’: So lautet das Motto“, schwärmt Ute Schmidt, die im Ehrenamtsbüro alle Aktivitäten im Blick hat, geradezu. Koordination ist gefragt, denn „Sport integriert Hessen“ ist sehr vielschichtig. Zahlreiche Maßnahmen gilt es zu bündeln. Förderanträge müssen gestellt, Mitmach-Angebote müssen bekannt gemacht werden. Der Aufwand sei nicht gering, doch das Ergebnis könne sich sehen lassen, sagt Ute Schmidt und verweist auf die große Bandbreite. Ob Fußball, Judo oder Tischtennis: Die Kontakte der Coaches seien breit gestreut. Gemeinsam mit der Fachabteilung Jugend wurden in den vergangenen Jahren auch Ausflüge in einen Kletterpark organisiert und Schwimmkurse für Anfänger unterstützt.