Von außen kaum erkennbar, aber für die Tradition ein echter Knacks Waldacker hat den ersten „Heavy Metal-Maibaum“

Viel Manneskraft und Frauenpower bedurfte es beim Hochziehen des traditionellen Maibaums beim chw, dem Club der Hundefreunde in Waldacker. Schließlich ist sein Stamm mangels eines echten Baumes erstmals eine 150 Kilogramm schwere und zwölf Meter hohe Metallhülse. Foto:chz

Rödermark (chz) – 1. Mai - ein Tag, der besonders mit Brauchtum und Anekdoten behaftet ist. Der Maibaum etwa wird immer seltener; manchmal steht er – wie etwa in Dudenhofen – in einer eleganten „Groß-Variante“ mit Zunftzeichen und anderem Zierrat in den Gemeinden, aber die ganz einfach mit Muskelkraft in die Höhe zu stemmende Variante mit dem Kranz mit flatternden Bändern strbt allmählich aus. So ursprünglich, wie ihn seit 48 Jahren in Waldacker der Club der Hundefreunde chw unter dem Beifall der Zuschauer aufstellt. „Die Untere Naturschutzbehörde hat mit ihren Paragraphen frische Bäume zu dieser Zeit wegen der Brut- und Setzzeiten leider unmöglich gemacht. Die letzten zwei Jahre hatten wir Bäume aus privaten Beständen; und einen haben wir uns auh noch für unser 50. Juiläum reserviert. Aber in diesem Jahr hat die Nachlassgemeinschaft von Oswald Seibert einen Stahl-Stamm mit einer Stahlspitze finanziert, auf den nun immer nur ein kleines Tannenbäumchen aufgesetzt und ein Kranz daran befestigt werden muss“, erläuterte die Organisatorin dieser Aktion, Schlossermeisterin Marlis von Kessler. Zwölf Meter hoch, 150 Kilogramm schwer, schon ohne den natürlichen Schmuck, ist der neue „Heavy-Metal-Baum“ – das brachte die zahlreichen Helfer auf dem chw-Gelände ganz schön ins Schwitzen. Doch sie wurden danach gut versorgt – gabs doch neben der Bierinsel auch leckeres Gegrilltes, viele Erdbeerkuchen und manches mehr. Fahrräder kamen diesmal eher weniger auf ihrer Maitour hierher: „Der Wind zwischen Ober-Roden und Waldacker hat uns ganz schön zu schaffen gemacht“, stöhnten einige – vor allem weibliche – Radler, die sich übers freie Feld gekämpft hatten. Doch der neuartge Maibaum war’s durchaus wert.