Wegweiser in die Sicherheit

Innenstaatssekretär Stefan Sauer zeichnete Rödermark mit dem „Kompass“-Siegel aus. Das Land würdigt damit unter anderem die Bemühungen, möglichst viele Gruppen in ein kommunales Sicherheitskonzept einzubinden – verbunden mit dem Appell an Ordnungsdezernentin Andrea Schülner und Bürgermeister Jörg Rotter, in Sachen Sicherheit am Ball zu bleiben. Polizeipräsident Eberhard Möller hörte aufmerksam zu. Bild: ziesecke

Rödermark ist jetzt eine von 20 hessischen „Kompass“-Kommunen. Staatssekretär Stefan Sauer verlieh der Stadt ein Siegel, das ihre Bemühungen um mehr Sicherheit würdigt.

Ober-Roden – Ein Kompass ein Instrument zur Anzeige der Richtung. Man kann sich daran orientieren, muss es aber nicht. Der Kompass wird im Sprachgebrauch auch als Grundlage bezeichnet, nach der man sich in seinem Verhalten ausrichtet. „Kompass“ steht seit 2017 aber auch für das Kommunal-Programm-Sicherheits-Siegel und hilft Kommunen, auch kleine Stellschrauben an ihrer Sicherheitsstruktur zu drehen und so die gefühlte Sicherheitslage ihrer Bürger zu verbessern. Als 20. hessische Kommune bekam Rödermark das „Kompass“-Siegel. Sie haber in den vergangenen Jahren viele Präventionsmaßnahmen zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls entwickelt und umgesetzt, begründet das Hessische Innenministerium die Auszeichnen. 145 der 421 Kommunen im Land machen derzeit am „Kompass“-Programm mit; mehr als drei Millionen Menschen sind in den Prozess eingebunden. „In Rödermark sind Sie in Bezug auf Sicherheit gut aufgestellt“, betonte Staatssekretär Stefan Sauer. Hier gibt’s seit 2001 den freiwilligen Polizeidienst, Sicherheitsberater für Senioren, Videoüberwachung an den Bahnhöfen, Bus- und Bahnbegleiter, Seniorenlotsen, Quartiersgruppen, aber auch Müllfahrräder, einen Schutzmann vor Ort und vieles mehr. Ist damit erreicht, was erreicht werden kann? Die Bürger sehen das meist anders: Senioren und Frauen haben an den Bahnhöfen oder im Park am Entenweiher mulmige Gefühle, viele Rödermärker klagen über Dreckecken. Der Staatssekretär übergab das Siegel an Bürgermeister Jörg Rotter, der zusammenfasste, dass viele der positiven Neuerungen erst durch die Teilnahme am „Kompass“-Programm angeregt und möglich wurden. Erste Stadträtin Andrea Schülner erinnerte daran, dass zur Vorbereitung ein Gremium für Sicherheit mit den drei Arbeitsgruppen Jugendliche, Abfall und Angstorte den früheren Präventionsrat abgelöst hat. Erste Ergebnisse seien zu spüren und würden in der Verwaltung umgesetzt. „Doch nicht nur Politik, Verwaltung und Polizei arbeiten dabei zusammen, sondern Bürgerinnen und Bürger sind hier mit eingegliedert.“ Nur gemeinsam ließen sich Erfolge erzielen.

Polizeipräsident Eberhard Möller betonte in seiner Gratulation die Nachhaltigkeit von Sicherheitsbemühungen. Zu den vier Modellkommunen, die 2017 gestartet waren, kam schon 2019 Rödermark dazu. Die Befragung der Bevölkerung zum subjektiven Sicherheitsempfinden lief genau in die Coronazeit hinein – alles andere als günstige Voraussetzungen also. „Doch Sie haben spontan auf die Online-Umfrage umgestellt“, lobte Möller. Die Ergebnisse wurden spätestens bei der Sicherheitskonferenz 2022 mit einbezogen: „Die Maßnahmen setzen sehr niederschwellig an, haben Kinder und Jugendliche ebenso wie Senioren im Blick und sind teilweise durchaus außergewöhnlich.“ Beispiele seien der „Schutzmann vor Ort“, die städtischen Sauberkeitsmaßnahmen oder die beiden Helfer, die regelmäßig die Stadt mit dem Rad abfahren. „Die Stadt ist gut beraten, damit weiterzumachen, denn es ist besser, durch eine saubere Stadt dem Verbrechen vorzubeugen als später zu bestrafen“, gab Möller dem Magistrat einen Auftrag mit auf den Weg. Der Malwettbewerb „Polizei und Ordnungsamt“ zeigte, was Kindern so alles zum Thema Sicherheit einfällt. Rund 30 Bilder waren im Urberacher Rathaus eingegangen.

Von Christine Ziesecke