Bad Soden erhält als 23. Kommune in Hessen das KOMPASS-Siegel Auf der sicheren Seite

Staatssekretär Stefan Sauer und Dr. Susanne Stewen, Polizeivizepräsidentin, überreichten Bad Sodens Bürgermeister Dr. Frank Blasch das KOMPASS-Siegel. Bild: -

Bad Soden (red) – Im Juni 2018 hatte sich der Magistrat dazu entschieden, KOMPASS-Kommune (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) zu werden. Jetzt haben Staatssekretär Stefan Sauer und Polizeivizepräsidentin Dr. Susanne Stewen der Stadt als 23. Kommune in Hessen das KOMPASS-Siegel im Rahmen einer offiziellen Feier verliehen.

Ziel des Programms des Hessischen Innenministeriums ist es, die Sicherheitsarchitektur in den Kommunen individuell weiterzuentwickeln und passgenaue Lösungen für Probleme vor Ort zu entwickeln.

Die Sicherheitsbedarfe der Bürger wurden im Rahmen der ersten Sicherheitskonferenz, einer repräsentativen Umfrage der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie einer Kurzbefragung zum Thema „Sicherheit“ erhoben. Als gefühlte „Unsicherheitsorte“ haben sich der Bahnhof und der erweiterte Bahnhofsbereich mit dem Gelände der Firma Messer Group GmbH, der Neue Kurpark und das Parkhaus am Bahnhof herausgestellt.

Als dringlichste Problembereiche wurden Aspekte im Bereich der Verkehrssicherheit, Ausschreitungen und Verunreinigungen während der Veranstaltungen Weintage und Sommernachtsfest, Personengruppen (Jugendliche und junge Erwachsene) unterschiedlichster Herkunft und damit einhergehende Pöbeleien sowie Alkohol- und Drogenkonsum und das Thema Kriminalität und Beleuchtung angegeben. Die Bad Sodener wünschten sich auch mehr Präsenz uniformierter Kräfte sowie mehr Kontrollen zur Steigerung ihres Sicherheitsgefühls.

Die Stadt hat sich mit verschiedenen Maßnahmen den genannten Problemen gewidmet. Seit 2014 ist Polizeihauptkommissar Christian Schneider als zugewiesener Schutzmann vor Ort für die Kommune Bad Soden zuständig. Seit dem Beitritt zu KOMPASS hat er den Zeitansatz für seine Tätigkeit in Bad Soden deutlich ausgeweitet. Nach dem Beleuchtungsgang der Stadt im Januar 2020 wurde ein Beleuchtungskonzept für das Stadtgebiet erstellt, das als kurzfristige Maßnahmen die Anpassung des Grünschnitts sowie die Überarbeitung der Beleuchtung beinhaltet. Als weitere Maßnahme wurden die Wege im Wilhelmspark saniert und die Beleuchtung erneuert.

Die Ordnungsbehörde der Kommune hat darüber hinaus um insgesamt 3,5 Stellen personell aufgestockt. Zwei dieser neu geschaffenen Stellen sind bei der Ordnungspolizei im Außendienst angesiedelt. Im Bereich der aufsuchenden Sozialarbeit ist zusätzlich eine neue Stelle für einen Streetworker geschaffen worden.

Im Rahmen des städtischen Mobilitätskonzeptes wurden nach der personellen Verstärkung der Ordnungspolizei verschiedene Kontrolltätigkeiten im ruhenden Verkehr intensiviert. Diese Maßnahmen werden medial begleitet, um die Bürgerschaft aufzuklären und für gegenseitige Rücksichtnahme zu sensibilisieren. Seit November 2021 wird außerdem ein so genannter Enforcement Trailer sowohl als stationäre wie auch als mobile Geschwindigkeitsmessanlage genutzt. Im Rahmen der Umgestaltung des Busbahnhofs werden die technischen Voraussetzungen für den Einsatz einer Videoschutzanlage geschaffen, um bei der möglichen späteren Errichtung einer solchen Anlage den Aufwand gering zu halten. Eine erneute Prüfung der rechtlichen Voraussetzungen ist angedacht. Im Parkhaus am Bahnhof ist im Zuge der Sanierung bereits eine private Videoschutzanlage installiert worden.

„Wir freuen uns sehr über die Verleihung des KOMPASS-Siegels, denn es untermauert den Status als sichere Stadt. Das belegt nicht zuletzt die jährlich vorgelegte Kriminalstatistik. Es ist jedoch klar, dass es in unserer Stadt immer wieder auch Problemfelder gibt, auf die wir mit den ergriffenen Maßnahmen eingegangen sind“, so Bürgermeister Dr. Frank Blasch. „Und der Prozess ist mit der Verleihung nicht beendet: Wir werden auch weiterhin daran arbeiten, dass Bad Soden eine sichere Stadt bleibt, in der sich alle Bürgerinnen und Bürger sicher fühlen können.“

Die Häufigkeitszahlen für bekannt gewordene Fälle auf 100.000 Einwohner für Bad Soden (2022: 3.078 Fälle) belegen, dass die Stadt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (6.762), aber auch unter dem Durchschnitt für Hessen (5.855) liegt.