KOMPASS-INITIATIVE Innenminister überreicht der Stadt Sicherheitssiegel Präventionsarbeit gewürdigt

Über das Kompass-Sicherheitssiegel für Neu-Isenburg freuen sich (von links) Polizeipräsident Daniel Muth, Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner, Innenminister Peter Beuth, Landtagsabgeordneter Hartmut Honka, Bürgermeister Gene Hagelstein, Erster Stadtrat Stefan Schmitt sowie Vertreter von Polizei und Ordungsbehörde. F: Postl Bild: -

Neu-Isenburg – Der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) hat unlängst im Plenarsaal des Rathauses an Neu-Isenburg als 22. hessischer Kommune das Kompass-Sicherheitssiegel überreicht. Damit wird das örtliche Engagement für mehr Sicherheit und ein höheres Sicherheitsgefühl gewürdigt. Seit 2018 ist Neu-Isenburg Mitglied der Initiative des Landes.

In seiner Begrüßung sagt Bürgermeister Gene Hagelstein (SPD), dass die Stadt bereits 2012 ein Präventionskonzept beschlossen habe. Mit der Teilnahme am „Kompass“-Programm habe es eine Weiterentwicklung hin zu mehr Sicherheit gegeben – durch Projekte, bei denen die Polizei die Stadt unterstütze. Das Sicherheitssiegel sieht er als schöne Auszeichnung der bisherigen Arbeit und Motivation, so weiter zu machen.

Erster Stadtrat Stefan Schmitt (CDU) hebt die zahlreichen „Kompass“-Aktivitäten hervor. Drei Maßnahmen hätten für das Siegel umgesetzt werden müssen, mittlerweile seien es mehr. So sei die Ordnungspolizei von sechs auf zehn Stellen aufgestockt worden. Zudem habe es Begehungen zu „Angst-Orten“ gegeben. Dort sei oft eine fehlende oder defekte Beleuchtung festgestellt worden. Für deren Installation seien 65.000 Euro aufgewendet worden. Schmitt nennt auch die Verbesserung der Verkehrssituation vor Schulen und Kitas, ebenso wie die Verbesserung der Sauberkeit. Die sei für das  Sicherheitsgefühl der Bevölkerung ebenfalls wichtig. Dazu sei ein Konzept erarbeitet worden; 2024 starte der Mängelmelder. Bei einer Befragung hätten Bürger 2019 angegeben, dass sich 95 Prozent am Tag und 65 am Abend sicher fühlen. Das seien ordentliche Zahlen, aber auch Ansporn, dran zu bleiben.

Der Innenminister zeigt sich beeindruckt. „Es wäre schön, wenn auch die nördliche Nachbarstadt in gleicher Weise aktiv werden würde“, spart er nicht mit einem Seitenhieb gegen Frankfurt. „Gute Sicherheitswerte sind das eine, ein gutes Sicherheitsgefühl ist für uns aber genauso wichtig“, sagt der Minister. Da setze die Kompass-Initiative an, mit der die Bürger vor Ort eingebunden werden, um die jeweiligen Sicherheitsbedürfnisse zu erfassen. Darauf würden unter wissenschaftlicher Begleitung passgenaue Lösungen entwickelt. Das Maßnahmenpaket trage zu einem erhöhten Sicherheitsgefühl der Menschen in der Hugenottenstadt bei. Daniel Muth, neuer Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Südost-Hessen, freut sich, dass einer seiner ersten Besuche in Neu-Isenburg mit der Verleihung des Kompass-Siegels verbunden ist. Durch die Teilnahme an dem Programm seien in der Hugenottenstadt die Kriminalitätszahlen seit 2018 um 13 Prozent zurückgegangen. Zugleich hebt er die Bedeutung der Präventionsarbeit hervor. Früher sei die Polizei erst gekommen, wenn etwas passiert sei. Dabei sei es wichtig, alles zu tun, um Straftaten im Vorfeld zu verhindern. Wenn Kinder und Jugendliche kriminell werden, sei damit viel Arbeit verbunden. Viel besser sei es, mit Maßnahmen vor Ort zu verhindern, dass es dazu komme.

Muth räumt ein, dass die Präventionsarbeit weiter ausgebaut werden müsse. So warten im digitalen Raum große Herausforderungen. Gerade ältere Leute würden im Internet oft hereingelegt und Lebenswerke zerstört. Da müsse den verantwortlichen Banden das Handwerk gelegt werden.  hok