IZE, Mad Zeppelin und Mokoomba Weltmusik bei Häfner Open in Rödermark

Schon nachmittags genossen nicht nur Familien mit Kindern das Kostenlos-und-Draußen-Festival auf dem Häfnerplatz; gegen Abend wurde es richtig voll Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Der Häfnerplatz und das Häfner Open 2017, das kostenlose Geschenk des Alternativen Zentrums Rödermark an die Bürger, passen zusammen wie füreinander bestimmt. Die richtige Platzgröße, eine passable Akustik, kein vorbeifahrender verkehr, eine idyllische Umgebung – und mittlerweile auch ein Fest für die Nachbarn, die tatsächlich schon kurz nach 22 Uhr die letzten Töne der Bands vernehmen.

Rund 800 Gäste schätzten die Organisatoren an diesem Nachmittag und Abend, nacheinander viele, manche vom ersten bis zum letzten Ton vor Ort. Trotz der vielen Besucher hat das AZ noch lange an diesem Festival zu knabbern, trotz der zahlreichen Sponsoren von der Stadt Rödermark und der Sparkasse Dieburg über Lang’s Gusto, die Dreieich-Zeitung, Merck oder die Entega und trotz durchaus zufrieden stellender Einnahmen an den Verzehrständen. Doch das bedrückt AZ-Chef Lothar Rickert und sein Team nicht: der Verein sieht die kulturelle Versorgung der Rödermärker Bürger als seine Aufgabe an und ein gutes kulturelles Angebot kostet nun mal. Die Investitionen sind über s Jahr eingeplant. Zusätzöoche Mühen gabs auch noch, denn erstmalig musste für eine der Gruppen einiges an technischem Material bereitgestellt werden – „das haben wir im letzten Moment noch über Beziehungen organisiert und in Frankfurt besorgt“, erläutert Lothar Rickert. Und gute Beziehungen muss der Verein wohl auch zum Wettergott haben, denn bis auch zwei kurze Schauer blieb es sonnig und trocken.

Alte Hasen und Newcomer

Mit eher unerwarteter Klassik gings los, egal ob Mozarts Kleine Nachtmusik oder ein Schlaflied vom Band oder ob Töne von einer kleinen Drehorgel: Alleinunterhalter und Jongleur Ben Smalls ließ die Kinderaugen immer größer werden und die Erwachsenen herzlich lachen, wenn er seine Jonglage im Frack oder im kurzen Samthöschen mit nacktem Oberköper präsentierte, sich mit anmutigen Ballettschritten bewegte und dabei auch noch fünf Keulen in die Luft schleudert. Alle genossen es, wenn er mit seinem Programm in den Umbaupausen durch die Bankreihen zog und große und kleine Gäste begeisterte.

Den musikalischen Auftakt des Nachmittags setzte „IZE“, eine junge Newcomerband aus Mannheim, die den Platz schon mit den ersten Takten in echte Urlaubs-Ferien-Rhythmus-Gute-Laune versetzten und mit Funk, Pop und RnB begeisterten. Danach kamen alle Alt- und Neurocker auf dem Häfnerplatz zu ihrem Recht dank „Mad Zeppelin“, einer sehr musikalischen Band die den durchaus riesigen Fußstapfen ihrer großen Vorbilder Led Zeppelin gut gerecht wurden. Der absolute Höhepunkt des Festivals war die berührende und streckenweise echt bewegende Weltmusik der Band „Mokoomba“ aus Simbabwe.. Die in ihrer eigenen Sprache gesungene Ballade an die Eltern zuhause etwa rührte jeden Zuhörer an, vor allem durch die immer wiederkehrenden klagenden Partien der Lieder. Weltmusik – stets der Höhepunkt der AZ-Festivals - mit Tonga-Touch – auch wenn manche Texte nicht akustisch zu verstehen waren, so bewegten sie die Menschen ganz tief. Mit strahlenden Augen und sichtlich selbst begeistert von diesem recht intimen Open Air standen die Musiker von „Mokoomba“ zuletzt noch am Rand des Stagemobils und schüttelten zahllose Hände, erzählten sprudelnd von ihren Konzerten und unterschrieben ihre CDs oder gaben Autogramme.