Drei Netzgiraffen aus Karlsruhe im Opel-Zoo angekommen Erholungsurlaub im Taunus

Die Giraffendamen Maja, Wahia und Nike bleiben als Gäste bis 2023 im Kronberger Opel-Zoo. Foto: Timo Deible

Kronberg (red) – Die beiden Rothschildgiraffen Katharina und Maud im Opel-Zoo bekommen Verstärkung: Aus dem Karlsruher Zoo sind drei weibliche Netzgiraffen im Kronberger Freigehege eingetroffen. Netzgiraffe Nike wurde am 13. September 2005 im Kölner Zoo geboren und kam mit drei Jahren nach Karlsruhe.

Wahia, die zweite im Bunde, kam am 26. April 2008 in Karlsruhe zur Welt und bringt ihre Tochter Dhakiya (Rufname Maja) mit, die am 23. Januar 2015 geboren wurde.

Am Mittwoch kam Giraffe Maja als Erste, dann am Donnerstag Wahia und am Freitag folgte Nike mit einem weiteren Transport. Die Entscheidung für die Aufnahme der Tiere hatte sich aus ungewöhnlichem Anlass ergeben. Nachdem die Bauarbeiten an der neuen Karlsruher Savannen-Anlage die Tiere in Unruhe versetzten, musste recht kurzfristig ein Ausweichquartier für sie gefunden werden und der Opel-Zoo sagte Unterstützung zu. „Diese Unterstützung ist ein gutes Beispiel für den Zusammenhalt in der Zoogemeinschaft und ich kann Dr. Thomas Kauffels, dem Direktor des Opel-Zoo, und seinen Mitarbeitern nur danken, dass wir so schnell zum Wohle der Tiere handeln konnten“, so der Karlsruher Zoodirektor, Dr. Matthias Reinschmidt.

Vorübergehend sind nun also zwei verschiedene Unterarten, nämlich die Rothschildgiraffe (Giraffa camelopardalis rothschildi) und die Netzgiraffe (Giraffa camelopardalis reticulata) im Opel-Zoo zu sehen. Für beide Unterarten bestehen so genannte Europäische Ex situ Programme (EEPs), in denen die Nachzuchten der europäischen Zoos koordiniert werden. Zuchtbuchkoordinator ist Jörg Jebram, Kurator im Opel-Zoo. Er erläutert: „Nachdem wir erst kürzlich den in Kronberg geborenen Jungbullen Kiano abgegeben haben und zurzeit keine Zuchtgruppe, sondern nur weibliche Tiere im Opel-Zoo pflegen, konnten wir die drei weiblichen Karlsruher Giraffen gut aufnehmen.“

Im Opel-Zoo hat die Haltung von Rothschildgiraffen bereits eine 30-jährige Tradition, aber auch Netzgiraffen wurden seit 1961 30 Jahre lang im Freigehege gehalten.

„Auch aus Sicht des Artenschutzes sei die Aufnahme der Netzgiraffen eine sinnvolle Entscheidung“, so Zoodirektor Dr. Thomas Kauffels. Er führt aus, dass die Netzgiraffen von der Weltnaturschutzbehörde IUCN derzeit als „stark gefährdet“ und damit zwei Stufen höher als die Rothschildgiraffen („potentiell gefährdet“) eingestuft würden und auch das EEP die Zuchtbemühungen der Unterart Netzgiraffe wieder forciere. „Mittelfristig ist im Opel-Zoo geplant, wieder eine Zuchtgruppe Netzgiraffen in Kronberg aufzubauen“, so Dr. Kauffels.

Zunächst aber werden die drei Karlsruherinnen die Ruhe und gute Luft im Taunus genießen können. Zurück in die Heimat geht es voraussichtlich 2023, wenn die Umbauten des Karlsruher Zoos abgeschlossen sein werden. Und die Besucher im Kronberger Freigehege werden sich wieder an einer größeren Gruppe von nunmehr fünf Giraffen erfreuen können, die in der rund 10.000 Quadratmeter großen Anlage Afrika Savanne mit Zebras, Gnus und Impalas vergesellschaftet sind.

Die Kassen im Opel-Zoo haben täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Die Besucher können bis Einbruch der Dunkelheit auf dem Zoogelände bleiben.

Informationen zu den geltenden Auflagen unter www.opel-zoo.de. Der Opel-Zoo verfügt über mehr als 1.200 kostenfreie Parkplätze und ist gut mit dem ÖPNV erreichbar: Buslinien 261, X26 und X27.