Erneut zwölf Feldhamster im Hochtaunuskreis ausgewildert Verstärkung für bedrohte Nagetiere

Im August wurden mit Kameras versehene Erdlöcher vorgebohrt, um den Tieren das Anlegen ihrer Baue zu erleichtern.

Kronberg (red) – Zwölf Feldhamster aus der Zucht des Opel-Zoos und des Zoos Osnabrück wurden Ende August im hessischen Freiland ausgewildert. Dort verstärkten sie die noch junge Population der bedrohten Nagetiere, die sich unter Federführung der Unteren Naturschutzbehörde des Hochtaunuskreises und des Landschaftspflegeverbandes Hochtaunus an verschiedenen Standorten etablieren soll. „Ein erster Meilenstein ist bereits erreicht: Ende Juli wurden die ersten im Freiland geborenen Jungtiere gesichtet“, teilte der Opel-Zoo gestern mit.

Von den nun im Vordertaunus ausgewilderten Feldhamstern wurden neun im Opel-Zoo und drei im Zoo Osnabrück als Nachwuchs von Zuchtpaaren geboren, die dieser in früheren Jahren aus der Zucht des Kronberger Freigeheges übernommen hatte. Rechtzeitig vor dem Winter können sie nun noch ihre eigenen Baue graben und die Vorräte anlegen, die sie benötigen, um über die kalte Jahreszeit zu kommen. Die Auswilderungsflächen waren unter der Leitung des Wildbiologen Dr. Dr. Dieter Selzer von der Unteren Naturschutzbehörde bereits im Frühjahr entsprechend vorbereitet worden, bevor im Mai die ersten 19 Feldhamster ausgewildert wurden. Bei der „Feldflur-Arche Hochtaunus“ sorgt eine Streifen-Bepflanzung mit Getreide, Luzerne, Erd- und Himbeeren, Kürbissen und Sonnenblumen für Deckung und für reichlich Futter für die Feldhamster.

Im August wurden zusätzlich wieder mit Kameras versehene Erdlöcher vorgebohrt, um den Tieren das Anlegen ihrer Baue zu erleichtern. Eine dieser Kameras fing Ende Juli die ersten Bilder des Freiland-Nachwuchses ein.

Feldhamster werden im Opel-Zoo seit der Einrichtung der Auffang- und Zuchtstation 2018 gezüchtet. „Die Zucht war von Anfang an erfolgreich, so dass mittlerweile mehr als 100 Feldhamster aus dem Opel-Zoo ins Freiland ausgewildert oder zum Aufbau eigener Zuchten an andere Zoologische Gärten abgegeben werden konnten“, freut sich Zoodirektor Dr. Thomas Kauffels.

Mit ihrer Erfahrung in der Haltung und Zucht auch heimischer, bedrohter Tierarten verfügt der Opel-Zoo über eine besondere Expertise. Die Station im Opel-Zoo entstand auf Initiative und mit Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde, des Landschaftspflegeverbandes und in Kooperation mit dem hessischen Umweltministerium.