Andrea Petkovic Ehrengast beim Jahresempfang des Hochtaunuskreises Gelungener „Matchpoint“

Rund 250 Gäste füllten den Christian-Wirth-Saal. Bild: Müller-Braun

Hochtaunuskreis (red) – Matchpoint heißt im Tennis der entscheidende Ballwechsel, „matchen“ bezeichnet aber auch ein Zusammentreffen von Personen, die sich untereinander verstehen, sich austauschen und gemeinsam eine gute Zeit verbringen. So gesehen, passte das Motto des Jahresempfangs des Landrats im Christian-Wirth-Saal in Usingen nahezu perfekt. Schließlich war die frühere hessische Weltklasse-Tennisspielerin Andrea Petkovic als Ehrengast geladen.

Rund 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur waren der Einladung von Landrat Ulrich Krebs gefolgt. In seiner Begrüßung verwies der Landrat darauf, dass das Motto des Abends ganz besonders gut zu Usingen passe. Schließlich komme mit Mara Guth eine der hoffnungsvollsten deutschen Tennistalente aus Usingen. Zugleich schlug er den Bogen zum Veranstaltungsort, der im Rahmen der Schulbauinitiative des Kreises entstanden ist. „Diese Initiative will ich auch weiterhin fortführen. Sie ist ein Markenzeichen des Hochtaunuskreises“, unterstrich Krebs, der auch einräumte, dass man in Hinblick auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/27 vor großen Herausforderungen stehe. Usingen, so Krebs, zeige, dass man im Taunus gut leben könne. Daher wolle er sich dafür einsetzen, dass das Krankenhaus mit einer eigenen Notaufnahme erhalten bleibe. Zum guten Leben gehöre aber auch eine gute Anbindung an Frankfurt. Gerade deswegen sei die Elektrifizierung der Taunusbahn so wichtig.

Im Gespräch mit Moderatorin Christina Ringer gestand Andrea Petkovic, die in diesem Jahr bei den Bad Homburg Open ihr Abschiedsspiel als Tennis-Profi bestritten hatte, dass der emotionalste Matchpoint ihres Lebens der von Angelique Kerber gewesen sei, mit der sie in der Nationalmannschaft zusammengespielt habe. Mit dem verwandelten Matchball zogen sie gemeinsam ins Finale des Fed-Cups, der Mannschafts-WM, ein. Für Tennisspielerinnen, die meist allein unterwegs sind, sei so ein Mannschaftserlebnis etwas ganz Besonderes. In einer gemeinsamen Gesprächsrunde mit Landrat Ulrich Krebs betonte der Ex-tennis-Profi die Rolle des Sports für die Integration. „Meine Eltern flüchteten aus Jugoslawien vor dem Krieg. Tennis hat uns hier in Deutschland die Ankunft erleichtert“, erinnerte sie sich. „Mit Hilfe von Sport können wir junge Menschen integrieren“, pflichtete ihr Krebs bei. Daher sei es wichtig, Vereine in dieser Arbeit zu unterstützen. Allerdings wollte der Landrat diese Integrationsarbeit nicht nur auf Sportvereine begrenzt sehen. Auch bei Feuerwehren, Rettungsdiensten und in kulturtreibenden Vereinen werde diese Arbeit geleistet. Wenn dies dort gelingt, dann „ist das eine bereichernde Integration für uns alle. Denn dann kommt auch etwas zurück“, sagte Krebs.

Von einem solchen gelungenen Beispiel berichtete der Vorsitzende der Usinger Turn- und Sportgemeinde, Matthias Drexelius. Die Fußballer des Vereins hätten große personelle Sorgen gehabt, da es viele Abgänge gegeben habe. Aber durch eine Nachfrage beim Türkischen Kulturverein habe man 38 neue Mitglieder im Verein begrüßen können.

Mit dem Eintrag ins Goldene Buch des Hochtaunuskreises endete der offizielle Teil des Abends. Was folgte, waren noch Stunden mit Gesprächen bei leckerem Essen vom Taunus Menü Service und launiger Live-Musik von den Schwindlern.

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