Kampagne: Für mehr Menschen da, als man denkt „Die HWB ist für alle Hofheimer da“

HWB-Geschäftsführer Norman Diehl, Bürgermeister und HWB-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Vogt und VdW-Verbandsvorstand Dr. Axel Tausendpfund (v.l.)

Hofheim (red) – In der Metropolregion Rhein-Main ist es für viele Menschen immer schwieriger, Wohnraum zu finden. Der Wohnungsmarkt ist angespannt, Wohnungen sind knapp und die Mieten steigen. Von diesen Entwicklungen ist auch der Mittelstand hart getroffen. Mit einer Informationskampagne macht die Hofheimer Wohnungsbau GmbH (HWB) nun noch einmal explizit darauf aufmerksam, dass sie mit ihrem Angebot auch für Menschen mit mittleren Einkommen da ist. Unterdessen beobachtet der Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest) die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt mit Sorge und sieht die Politik mit verbesserten Förderprogrammen in der Pflicht.

„Die HWB ist für alle Hofheimer da und auch für Menschen, die neu nach Hofheim ziehen“, sagt Bürgermeister und HWB-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Vogt: „Dazu gehört natürlich auch der Mittelstand, der sich durch das Angebot eines öffentlichen Wohnungsbauunternehmens oftmals noch nicht angesprochen fühlt. Auch städtische Beschäftigte sind überrascht, dass sie mit einem mittleren Einkommen für Wohnungen bei der HWB in Frage kommen. Dies wollen wir zukünftig beim Thema Mitarbeiterwohnen kommunikativ noch stärker in den Fokus nehmen.“

„Die HWB hat ganz unterschiedliche Wohnungen für verschiedene Bedarfe in ihrem Bestand. Darunter rund 40 Prozent geförderte, also besonders günstige, und 60 Prozent frei finanzierte Wohnungen“, erklärt HWB-Geschäftsführer Norman Diehl. „Dieses Angebot für breite Schichten der Gesellschaft basiert auf dem Selbstverständnis der HWB, die sich am Ziel einer sicheren und sozial verantwortbaren Wohnraumversorgung für eben diese Schichten orientiert. Dies immer unter Berücksichtigung umweltpolitischer Ziele.“

Wie sehr die HWB mit ihrem Angebot für Gering-, aber auch Mittelverdiener interessant ist, zeigen die Zahlen. Nach einem Gutachten des Instituts Wohnen und Umwelt aus dem Juli 2020 sind bereits 44,5 Prozent der Mieterhaushalte in Hessen berechtigt, eine Sozialmietwohnung für geringe Einkommen zu beziehen. Durch die ergänzende Förderung von Mieterhaushalten mit mittlerem Einkommen sind sogar 53,7 Prozent berechtigt, also über die Hälfte der rund 750.000 hessischen Mieterhaushalte hat Anspruch auf eine Sozialwohnung. Das ist fast das Zehnfache des aktuellen Bestands. Aktuell liegt die Anzahl Wohnungssuchender bei der HWB bei 581 Haushalten mit etwa 1.403 Personen.

Die extrem niedrige Fluktuation in den Beständen der städtischen Wohnungsunternehmen erschwert insbesondere innerhalb des sozialen Wohnungsbaus die Wohnraumversorgung ressourcen-schwächerer Bevölkerungsgruppen, die bei der HWB vier Prozent der Mieterschaft ausmachen. Hinzu kommen die Herausforderungen durch noch unklare Fördermodelle seitens der Politik vor dem Hintergrund des Wegfalls der KfW-Programme Anfang dieses Jahres.

Der Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest) sieht hier die Notwendigkeit einer besseren Förderung für bezahlbaren und klimafreundlichen Wohnraum. Dazu sagt VdW-Verbandsvorstand Dr. Axel Tausendpfund: „Die Unternehmen der sozialen Wohnungswirtschaft in Hessen übernehmen seit vielen Jahren Verantwortung für bezahlbares Wohnen. Jetzt sind wir an einem Punkt angekommen, an dem die Politik ebenfalls Verantwortung übernehmen und die Förderprogramme verbessern muss – auf Bundes- und auf Landesebene. Sonst wird es keinen Zuwachs beim so dringend benötigten bezahlbaren und klimafreundlichen Wohnraum geben können.“

Alarmierend sei vor allem, dass die Zahl der Baufertigstellungen immer weiter abnehme, obwohl die Unternehmen in den vergangenen Jahren finanziell immer mehr investiert hätten. Der Hauptgrund hierfür seien die enormen Preissteigerungen. Die Baupreise sind in den vergangenen Jahren weitaus stärker gestiegen als die normale Inflation. „Die Baukosten laufen seit Jahren aus dem Ruder“, betont Tausendpfund. Lange sei dies für die Unternehmen – wenn auch mit großen Schwierigkeiten – zu händeln gewesen. Der Rückgang der Baufertigstellungen zeige nun aber deutlich, dass es so nicht weitergehen könne.