Verband der Zoologischen Gärten geht mit europaweiter Forschungsdatenbank online Auch der Opel-Zoo teilt sein Wissen

Dienen die Streifen des Zebras als natürliche Klimaanlage? Wie verhalten sich die Savannentiere nachts? Nur einige von vielen Fragen, denen Forscherinnen und Forscher in Studien nachgehen. Bild: Archiv Opel-Zoo

Kronberg/Amsterdam/Berlin (red) – Am 3. März war der World Wildlife Day oder auch Internationaler Artenschutztag der Vereinten Nationen (UN). An diesem Tag ging die Zoo Science Library des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) und des Europäischen Zoo- und Aquarienverbands (EAZA) online.

Die frei zugängliche Forschungsdatenbank listet begutachtete (peer-reviewed) Veröffentlichungen aus internationalen Fachzeitschriften auf, die unter Beteiligung der VdZ- und EAZA-Mitgliederzoos und Aquarien entstanden sind. Beginnend mit rund 600 Publikationen aus den Jahren 2020 und 2021, werden weitere Einträge sukzessive hinzugefügt. Eine nutzerfreundliche Suche hilft, relevante Publikationen schnell aufzufinden.

Die Forschung zählt mit dem Natur- und Artenschutz und der Bildung zu den Aufgaben moderner Zoos. „Wir und unsere Partner forschen als Teil eines globalen Netzwerkes in unseren Zoos und in der Natur. Umso mehr freuen wir uns, mit der Zoo Science Library jetzt den Beitrag unserer Zoos zur Wissenschaft gebündelt sichtbar zu machen“, erklärt Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ. „Wir tragen mit unserer Forschung in der Biologie, Veterinärmedizin, den Sozialwissenschaften und in weiteren Bereichen zum Wissensgewinn bei und ermöglichen faktenbasierte Entscheidungen in der Praxis. Dieses Wissen wird immer wichtiger - in den Zoos, aber auch in den ursprünglichen Lebensräumen der Tiere, um Arten vor der Ausrottung zu bewahren.“

An der Entwicklung der Datenbank war Prof. Dr. Paul Dierkes, Inhaber der Opel-Zoo Stiftungsprofessur für Zootierbiologie an der Goethe-Universität Frankfurt und Mitglied des EAZA-Forschungskomitees, maßgeblich beteiligt. Aus wissenschaftlichen Arbeiten seines Lehrstuhls gingen allein aus den Jahren 2020 und 2021 bereits 18 Veröffentlichungen in die Datenbank ein, an denen teilweise auch Mitarbeitende des Opel-Zoo als Koautoren mitgewirkt haben.

„Das ist eine stattliche Zahl, die wir über die Datenbank einem möglichst breiten Spektrum von Nutzern zugänglich machen. Besonders ist hierbei die thematische Breite am Lehrstuhl, von der Bildungsforschung über Methodenentwicklung bis zu breitangelegten Verhaltensstudien mit vielen Individuen in den Zoos und den Herkunftsregionen der Tiere“, führt Prof. Dierkes aus. Hinzu kommen veterinärmedizinische und andere Veröffentlichungen, an denen weitere Mitarbeitende des Opel-Zoo beteiligt sind.

Der World Wildlife Day macht seit 2013 auf das dramatische Artensterben aufmerksam, das vor allem durch Lebensraumzerstörung, Übernutzung und Wilderei sowie durch den Klimawandel befeuert wird.

Die Zoo Science Library ist unter www.zoosciencelibrary.org zu finden.

Hintergrundinformationen gibt es auch in der Broschüre „Forschungsort Zoo – Beiträge und Potenziale der VdZ-Zoos für die wissenschaftliche Forschung, die unter https://www.vdz-zoos.org/fileadmin/Materialien/VdZ-Forschungsbroschuere.pdf zum Download bereitsteht.