Die Handlung spielt in der Regency-Ära, also im England des frühen 19. Jahrhunderts. Neeb trat gleich zu Beginn als „Berichterstatterin“ auf und begrüßte ihre Gäste auf dem Frühlingsfest von Lady Rutherford, bei der Verlobung von Charlet Sanderson und Arthur Godwins. Und wie mag nun das Anwesen der Lady Rutherford heißen? Dies war das erste Rätsel, das die Besucher zu lösen hatten – durch das Zuordnen von Buchstaben an bestimmte Positionen ergab sich: „Sunset House“. Ein gelungener Auftakt, der beim Publikum gleich Lust auf mehr machte. Und mehr davon gab es auch. Vom „klassischen“ Umwandeln von Zahlen in Buchstaben und umgekehrt bis zum Positionieren von Figuren auf einem Schachbrett gab es einiges zu tüfteln.
Neeb hatte sich nicht nur die Geschichte um Charlet, die zwar Arthur heiraten soll, aber in dessen Zwillingsbruder Jasper verliebt ist, ausgedacht, sondern auch alle Rateaufgaben. „Ich liebe Rätsel und bin ein großer Fan von Escape-Rooms“, verriet sie bei der Lesung. Mit der Idee, ein in der Regency-Zeit spielendes Escape-Buch zu verfassen, sei ihre Agentin auf sie zugekommen, die eine Anfrage vom Verlag ars edition bekommen hatte. „Ich hatte gerade Luft und fand die Idee sehr charmant“, berichtete sie. Für die Autorin, die bereits einen Jugendroman („Und wer rettet mich?“) und eine Fantasy-Dilogie („Partem“) verfasst hat, war die Arbeitsweise etwas ganz Neues: Die eingeschränkte, passgenaue Textlänge, das Rätsel nach jeder Szene, dass zur Geschichte passen muss und die engen Absprachen mit der Illustratorin Toni Hamm, die „Das Geheimnis des Duke“ zu einem kleinen Kunstwerk gemacht hat. „Mit der Zeit habe ich eine gewisse Routine entwickelt“, sagte sie – und Spaß hat es obendrein gemacht, denn im Oktober erscheint Neebs nächstes Escape-Buch, das den Titel „Der neue Gatsby“ tragen und in den „Roaring 20’s“ spielen wird.