Die Evangelische Kirchengemeinde trauert um Katharina Mai-Kümmel Ein Leben für die Musik

Katharina Mai-Kümmel hat über lange Zeit das kirchenmusikalische Leben der Evangelischen Kirchengemeinde Bergen-Enkheim mitgestaltet. Bild: Mai/p

Bergen-Enkheim (red) – Noch am 14. Januar stand Katharina Mai-Kümmel zum letzten Mal auf der musikalischen Bühne. Bei einem Gottesdienst in der Laurentiuskirche Enkheim wurde sie als langjährige Leiterin des Kammerorchesters Crescendo verabschiedet und für ihr Engagement gewürdigt.

Katharina Mai-Kümmel hat über lange Zeit das kirchenmusikalische Leben der Evangelischen Kirchengemeinde Bergen-Enkheim mitgestaltet und geprägt – als Leiterin des Bergen-Enkheimer Kammerorchesters von 1981 bis 1992 und an der Seite ihres Ehemanns Ernst Mai, der von 1969 bis 1992 den Kirchenchor leitete. Mit beiden Gruppen hat sie zahlreiche Gottesdienste und Konzerte gestaltet. 2004 übernahm sie die Leitung des Kammerorchesters Crescendo, das sich in den vergangenen Jahren der Kirchengemeinde annäherte und seitdem regelmäßig in Gottesdiensten spielt. Auch überregional hat Katharina Mai-Kümmel in musikalischen Gremien der Evangelischen Landeskirche Kurhessen-Waldeck mitgearbeitet, mehrere Chorbücher mit herausgegeben und Fortbildungslehrgänge an der Kirchenmusikakademie in Schlüchtern geleitet. Für ihr großes Engagement in der Kirchengemeinde, dem Kirchenkreis und der Landeskirche wurde ihr 2019 durch den damaligen Bischof Martin Hein die Philipp-Nicolai-Medaille verliehen.

Als Lehrerin und leidenschaftliche Musikerin hat Katharina Mai-Kümmel in Bergen-Enkheim mehrere Generationen von Musikerinnen und Musikern unterrichtet und groß werden sehen. Ein besonderes Anliegen war ihr dabei stets auch Laienmusiker zu befähigen und zu stärken. Geprägt durch ihre ersten Lebensjahre in Zürich und das Aufwachsen als Tochter des Theologieprofessors Werner Kümmel lag ihr in evangelisch-reformierter Tradition die Verbindung von Wort und Musik am Herzen.

All dies bekamen die Besucherinnen und Besucher auch beim letzten öffentlichen Auftritt von Katharina Mai-Kümmel am 14. Januar zu spüren. Unter ihrer Leitung spielte das Kammerorchester Crescendo auf ihren Wunsch Werke aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach. Als Solisten waren Annette Jahr (Sopran), Wolfgang Rink (Bass) und Christian Kraus (Trompete) zu hören. Der große Applaus in der Laurentiuskirche Enkheim galt an diesem Tag nicht nur der souveränen musikalischen Leistung, sondern vor allem Katharina Mai-Kümmel als Person, die trotz langjähriger Krankheit ihr beharrliches Eintreten für die Musik, die Lust am gemeinschaftlichen Musizieren und ihre Neugierde nicht verloren hat.

Am 22. Januar hat sich der Kreislauf des Lebens von Katharina Mai-Kümmel geschlossen. Sie starb im Alter von 83 Jahren nach einem langen und erfüllten Leben. Der Gedenkgottesdienst findet am 31. Januar um 14.30 Uhr in der Berger Kirche statt.

Weitere Artikelbilder