In „Kikis Kids House“ kommt die Tagesfamilie zusammen Tagesmutter in Bergen-Enkheim geht in ihrem Beruf auf

Die kleinen Gäste werden abgeholt. Bei ihrer Tagesmutter Kristina Houbtcheva (rechts) hatten sie eine tolle Zeit. Foto: sh

Bergen-Enkheim (sh) – In dem Fachwerkhaus an der Marktstraße ist jede Menge „Leben in der Bude“. Die Bewohnerin Kristina Houbtcheva arbeitet als Tagesmutter und betreut bei sich zu Hause Kinder unter drei Jahren.

Die Eltern, die ihren Nachwuchs in ihre Obhut geben, haben bewusst eine Tagesmutter als Betreuungsform gewählt, weil die Gruppen im Vergleich zu Krippe oder Krabbelstube kleiner sind. „Wir hätten für unsere Tochter einen Krippenplatz bekommen, haben uns aber für eine Tagesmutter entschieden, weil es hier gemütlicher ist und sich die Tagesmutter aufgrund der kleinen Gruppe intensiver um einzelne Kinder kümmern kann“, sagt Miki Balint als er seine Tochter abholt. Auch bei Sarah Happ habe „das Familiäre“ den Ausschlag gegeben, ihren Sohn zu Kristina Houbtcheva zu bringen. „Außerdem war ich selbst als Kind bei einer Tagesmutter und habe gute Erfahrungen gemacht. Ich habe zu meiner damaligen Tagesmutter immer noch Kontakt“, erzählt sie.

Kristina Houbtcheva wagte den Schritt in die Selbständigkeit

Kristina Houbtcheva geht in ihrem Beruf auf. Seit Januar 2014 übt sie diese Tätigkeit aus, davor hat sie ein Jahr lang im Haushalt der Eltern als Tagesmutter gearbeitet. „Ursprünglich hatte ich einen Bürojob als Personaldisponentin“, berichtet Kristina Houbtcheva. Wie sie weiter erzählt, sei sie zwar immer gerne zur Arbeit gegangen, aber sie habe gespürt, dass dies eigentlich nicht der Beruf ist, den sie machen möchte.

„Eine Freundin von mir ist Pädagogin und hat sich als Tagesmutter selbständig gemacht. Mit ihr habe ich über eine berufliche Veränderung gesprochen“, blickt sie zurück. Weil sie Kinder liebt, reifte die Idee, auch Tagesmutter zu werden in ihr heran. Kristina Houbtcheva wagte schließlich den Schritt von einem sicheren Angestelltenverhältnis in die Selbständigkeit, machte bei der Stadt Frankfurt eine Umschulung zur Tagesmutter und erwarb im Januar 2015 ihr Zertifikat. „Ich bereue den Schritt in die Selbständigkeit nicht. Ich bin mein eigener Chef“, sagt sie.

Der Fachdienst Kindertagespflege begleitet und berät die Tagesmütter

Begleitet und beraten wird sie vom Fachdienst Kindertagespflege, eine Institution des Stadtschulamts. Träger des Fachdiensts Kindertagespflege im Frankfurter Osten ist das Internationale Familienzentrum (IFZ) in der Friesstraße. „Die Zusammenarbeit mit Maria Edwards vom IFZ klappt wunderbar. Über die Einrichtung wurden sehr viele Kontakte vermittelt“, erklärt Houbtcheva. Als sie in Bergen-Enkheim loslegte, war sie überrascht, wie gut der Zuspruch gleich zu Beginn war.

Maximal fünf Kinder darf eine Tagesmutter pro Woche zu Hause betreuen. Manchmal werden die Kinder auch bei ihren Eltern betreut oder in eigens für die Kinderbetreuung gemieteten Räumen. Bei Kristina Houbtcheva kommen die Kinder zu ihr nach Hause. Ihr Fachwerkhaus in der Marktstraße 52 hat sie kurzerhand „Kikis Kids House“ getauft. „Die Kinder nennen mich Kiki, das ist einfacher als Kristina“, sagt sie.

 „Kiki“ legt Wert auf gesunde Ernährung

Aktuell betreut „Kiki“ drei Jungen und zwei Mädchen. Die Jüngsten sind ein Jahr alt, die Älteste wird im Sommer drei und wird dann in den Kindergarten gehen. Von acht bis 15 Uhr sind die Kinder bei der Tagesmutter. Es wird Musik gehört, getanzt, gebastelt, Bücher werden angeschaut und es wird gespielt. Zudem legt Kristina Houbtcheva Wert auf gesunde Ernährung. Obst und Gemüse sowie frisch gekochtes Essen stehen auf dem Speiseplan. Von 12.30 bis 14 Uhr wird Mittagsschlaf gehalten. Und wenn das Wetter schön ist, geht es nach draußen in den Garten oder es werden kleine Ausflüge in die Umgebung unternommen – zum Beispiel zur Eisdiele oder auf den Bauernhof.

Zu den Kindern hat „Kiki“ ein freundschaftliches Verhältnis. „Oft wollen sich die Kinder auch in den Alltag einbringen und helfen zum Beispiel mit, die Spülmaschine auszuräumen – wie sie es von zu Hause kennen. Wir sind wie eine große Tagesfamilie“, sagt sie, lacht und drückt ihre Schützlinge an sich.