Rückblick auf fulminantes Passionskonzert Von spiritueller Tiefe

Großartige Stimmen waren beim Passionskonzert in der Laurentiuskirche zu hören. Bild: p

Bergen-Enkheim (red) – Die Evangelische Kirchengemeinde Bergen-Enkheim hatte zum Passionskonzert eingeladen. In der Laurentiuskirche erklang das Passionsoratorium „The Crucifixion“ des englisch-romantischen Komponisten John Stainer (1840 bis 1901). Mit besonders farbenreichen Klängen bot das Werk, das in Deutschland eher selten zu hören ist, einen sehr emotionalen und berührenden Einblick in die Passionsgeschichte Jesu.

Unter der Leitung von Dominik Hambel musizierten drei junge und teils international gefragte Musiker sowie die Kantorei Bergen-Enkheim. Eröffnet wurde das Konzert von Maximilian Bauer an der Woehl-Orgel mit einem Werk von John Stainer. Danach folgte Stainers Passionsoratorium „Die Kreuzigung“, die aus insgesamt 20 Sätzen besteht und dazu einlud, über die Bedeutung des Leidens und Sterbens Jesu nachzudenken.

In den Chorälen und Rezitativen wechselten sich biblische Texte sowie freie Dichtung des anglikanischen Pfarrers W. J. Sparrow Simpson zur Musik von John Stainer ab. In der Laurentiuskirche bot sich auf diese Weise eine wunderbare musikalische Einstimmung auf die Karwoche.

Chorleiter Dominik Hambel, der seit November neuer Kirchenmusiker in der Kirchengemeinde ist, führte souverän durch sein Antrittskonzert in Bergen-Enkheim. Die Freude an der Musik und die gute Verbindung zu den Musizierenden führte zu einem genussvollen Klangerlebnis. Die 35 Sängerinnen und Sänger der Kantorei überzeugten mit textverständlichen, klaren Stimmen und intensiver Körpersprache. Hervorzuheben sind die jungen Vokalsolisten Sebastian Munsch (Tenor) und Josua Bernbeck (Bariton), die sich als Glücksgriff erwiesen und ihre Solopassagen technisch hervorragend, stimmlich eindringlich und sehr bewegend gestalteten. Maximilian Bauer agierte an der Orgel einfühlsam und facettenreich. Sein Spiel fügte sich über die 20 Sätze hinweg harmonisch ein.

Das Konzert bot den Zuhörenden die Gelegenheit, die kraftvolle Musik und die spirituelle Tiefe von John Stainers „The Crucifixion“ zu erleben und hinterließ einen nachhaltigen Eindruck.