Kirchenmusiker Dominik Hambel folgt auf Wolfgang Runkel Der Schwerpunkt bleibt

Dominik Hambel arbeitet jetzt als nebenamtlicher Kirchenmusiker in der evangelischen Kirchengemeinde Bergen-Enkheim. Bild: Ingrid Zöllner

Bergen-Enkheim (iz) – Die Kirchenmusik in der evangelischen Kirchengemeinde in Bergen-Enkheim bleibt erhalten. Durch Kürzungen der Landeskirche Kurhessen-Waldeck wurde die halbe Stelle von Kantor Wolfgang Runkel aufgelöst (Der Bergen-Enkheimer berichtete). „Nach dem Wegfall der Kantorenstelle hat sich der Kirchenvorstand überlegt, wie man mit der finanziellen Situation umgeht. Da die evangelische Kirche hier vor Ort einen musikalischen Schwerpunkt hat, wurde beschlossen, eine nebenamtliche Stelle mit zehn Wochenstunden zu schaffen, um die Kirchenmusik und die Kantorei im kleineren Rahmen aufrecht zu erhalten“, berichtet Pfarrerin Elisa Schneider. „Wir freuen uns, dass wir mit Dominik Hambel jemanden gefunden haben, mit dem es weitergeht. Zwar nicht mehr im gleichen Umfang, aber in gleicher Qualität“, betont sie.

Hambel ist in Rheinland-Pfalz aufgewachsen. „Ich bin über die Musik zur Kirche gekommen“, erzählt der 24-Jährige mit einem Lächeln. „Ich hatte schon immer ein optisches und klangliches Interesse an der Orgel, mir war damals aber nicht bewusst, dass ich es als Instrument lernen kann“, sagt er. Er lernt in der Grundschule Blockflöte und der weiterführenden Schule Querflöte im schulischen Unterricht. „Das hat zwar Spaß gemacht, aber es waren beides nicht wirklich meine Instrumente“, erinnert sich Hambel.

Das änderte sich mit dem Geschenk seines Onkels – ein Keyboard. „Als ich so 13 Jahre alt war, bin ich sonntags nach dem Gottesdienst einfach hochgegangen zur Organistin und habe gefragt, ob ich mal spielen darf“, blickt der Kirchenmusiker, der in Niederrad wohnt, zurück. Durch die Organistin kommt er in Kontakt mit dem hauptamtlichen Kirchenmusiker Martin Reitzig, der ihm das Orgelspielen bringt und klar macht, dass man Kirchenmusik studieren kann.

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„Für mich war klar, dass ich das machen will und habe mich schon währen der Schulzeit darauf vorbereitet“, sagt Hambel, der durch Chorleitungsunterricht zur Chorarbeit kam. Nach dem Abitur 2017 bewirbt er sich auf einen Studienplatz in Frankfurt aufgrund der beiden Orgelprofessoren Stefan Viegelahn und Carsten Wiebusch. Nach der Aufnahmeprüfung erhält er den Zuschlag.

Fürs Studium zieht Hambel nach Wiesbaden und pendelt vier Jahre nach Frankfurt, bis er nach Niederrad umzieht. Von 2018 bis 2023 ist er in der Kirchengemeinde in Bornheim aktiv, wo er als Organist mit Chorleiterin Jeannine Görde-Vogt zusammenarbeitet. „Das Lustige war, bevor ich jemanden anderes in Bornheim gesehen habe, lernte ich direkt Wolfgang Runkel an der Orgel kennen“, erinnert Hambel sich, der seit November in Bergen-Enkheim agiert, und schmunzelt. Organistisch gesehen brennt das Herz des gebürtigen Rheinland-Pfälzers für Musik aus dem 19. und 20. Jahrhundert.

Aktuell studiert der 24-Jährige, der seinen Bachelor bereits in der Tasche hat, noch auf den Master. Im kommenden Jahr will er seinen Abschluss haben. Für Bergen-Enkheim hat der Kirchenmusiker viele Ideen auf Lager: „Die reichen für drei bis vier Jahre.“

Pfarrerin Schneider ist froh über diese Aussage: „Die Kirchengemeinde in Bergen-Enkheim hat sich unter anderem mit den Konzerten einen Namen gemacht. Neue Ideen werden der Gemeinde in der geänderten Situation guttun.“

Das Antrittskonzert „The Crucifixion“ von Hambel, für das seit Januar geübt wird, findet am Samstag, 23. März, um 18 Uhr in der Laurentiuskirche, Laurentiusstraße 1, statt. Er hat das Stück passend zur Passionszeit herausgesucht. Es wirken neben dem Chor auch Tenor Seastian Munsch, Bariton Josua Bernbeck und Maximilian Bauer an der Orgel mit, die Studienkollegen des 24-Jährigen sind. Karten gibt es über den Förderverein Klangkirche per E-Mail an die Adresse reservierung[at]klangirche[dot]de zum Preis von 15, ermäßigt zehn Euro. An der Abendkasse kosten die Karten 17 und ermäßigt zwölf Euro. Wer die kirchenmusikalischen Aktivitäten unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende an den Verein tun: IBAN DE11 5019 0000 6001 1232 79.