Christina Geiger ist die neue Direktorin des Zoos Frankfurt Erste Frau in diesem Amt

Ina Hartwig (links) und die neue Zoodirektorin Christina Geiger füttern Wasserschweine, Nandus schauen zu. Foto: Faure

Ostend (jf) - Nun ist es klar: Der Magistrat hat den Vorschlag der Kulturdezernentin Ina Hartwig bestätigt; Christina Geiger wird ab 15. Februar Direktorin des Zoos Frankfurt. „Ich freue mich sehr über diesen Beschluss. Christina Geiger arbeitet seit vielen Jahren als Tierärztin im Zoo, kennt jedes Tier beim Namen“, sagte Hartwig. Sie schätze außerdem die Auslandserfahrungen von Geiger, ihre wissenschaftliche Expertise, ihre kommunikativen Fähigkeiten und ihre Art, Menschen zu begeistern.

„Ich bin glücklich, dass die Entscheidung auf mich fiel“, freute sich Geiger. Sie hat an der Konzeptstudie „Zookunft 2030+“ an der Seite ihres Vorgängers Miguel Casares maßgeblich mitgearbeitet, will die Kontinuität in der weiteren Entwicklung des Zoos wahren. Die studierte Veterinärmedizinerin promovierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, arbeitete im Tierpark Hellabrunn und im Zoologischen Garten Karlsruhe.

„Seit dem 20. März 2007 bin ich im Zoo Frankfurt und deshalb extra an den Main gezogen“, verriet die 42-Jährige.

Darüber hinaus sammelte sie Auslandserfahrungen in diversen Projekten, beispielsweise im südafrikanischen Krüger-Nationalpark und bei der Wiederansiedlung von Przewalski-Pferden und der Umsiedlung von Kulanen in Zentralkasachstan. „Mein Lieblingsprojekt war die Untersuchung von Wanderrouten der Saiga-Antilopen in Kasachstan. Sie haben eine witzige Art, sich fortzubewegen“, erzählte die Tierärztin. Sie hat eine Fangmethode mitentwickelt, die es ermöglicht, den Tieren einen Sender umzulegen. Damit können dann ihre Wanderwege verfolgt und entsprechende Schlussfolgerungen gezogen werden. „Einst gab es Millionen dieser Tiere, inzwischen sind die Saigas vom Aussterben bedroht“, fügte die Expertin hinzu.

Sie möchte die Themen Zoo und Artenschutz noch besser verknüpfen, die bereits bestehenden Kooperationen mit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) stärken. Christina Geiger hat ein internationales Netzwerk aufgebaut, auf das sie auch als Zoodirektorin – übrigens die erste Frau in diesem Amt in Frankfurt – zurückgreifen kann. Werden sich ihre Arbeitstage ab Mitte Februar völlig ändern? „Ich werde versuchen, mich als Tierärztin weiterhin an Wochenenddiensten zu beteiligen. Aber sicher werden neue Aufgaben hinzukommen“, antwortete Geiger.

Für sie stehen die Ansprüche der Tiere im Mittelpunkt. Die künftige Zoochefin möchte das Gesamtkonzept im Auge behalten, bei Bedarf einzelne Bereiche des weiteren Ausbaus nachjustieren.

Natürlich hat die Pandemie auch den Zoo hart getroffen. Hartwig und Geiger sind froh, dass diese besondere Bildungseinrichtung unter 2G plus-Regeln wenigstens wieder geöffnet hat, die Zeitfenster weggefallen und somit der Zoo als spontanes Ausflugsziel möglich sind. Jährliche Besucherzahlen von mehr als 800.000 Menschen wie in den Zeiten vor Corona sind derzeit allerdings in weiter Ferne. Weniger Gäste bei weiterlaufenden Kosten – keine einfache Situation. „Umso wichtiger ist es, den Zoo offen zu halten“, betonte Geiger.