Bernemer Kerb: Tolle Stimmung trotz Unwetter beim Abschluss Kerb mit „Seebestattung“

Kerwebürgermeisterspaar Ralf Moritz und Tanja Will auf dem Festplatz. Bild: Faure

Bornheim (jf) – Die Bernemer Kerb verlief eigentlich perfekt: Roy Hammer & die Pralinées sorgten am Kerbsonntag auf dem Festplatz für ausgelassene Stimmung. Zu bekannten Partyhits wurde mitgesungen und mitgetanzt – viel Platz zu rhythmischen Bewegungen war allerdings nicht, denn die Menschen drängten sich vor der Bühne an der Johanniskirche. Auch das Tresenpersonal und die Servicekräfte kamen nicht nur aufgrund des Sonnenscheins ins Schwitzen.

Die gute Laune trug die 416. Bernemer Kerb vom Freitagabend bis in die Sonntagnacht. Ein fröhliches Treiben von Einheimischen und ihren Gästen, das die schwierige Corona-Zeit endgültig vergessen ließ.

Alle freuten sich bereits auf den traditionellen Abschluss am Bernemer Mittwoch. Bis etwa 21 Uhr ging auch alles gut. Doch dann: „Wir mussten abbrechen, denn es schüttete wie aus Eimern. Unsere Lisbeth bekam in diesem Jahr eine Art Seebestattung“, sagte Dominik Müller, Erster Vorsitzender der Bernemer Kerwe Gesellschaft. Die Engagierten und die ausharrenden Gäste wurden patschnass. „Aber die Kerb insgesamt ist richtig gut gelaufen. Viele Leute aller Altersgruppen kamen auf den Festplatz, lauschten der Musik, unterhielten sich, freuten sich über das gute Wetter. Die Kinder konnten auf dem von der Freiwilligen Feuerwehr Seckbach betreuten Areal an der Kita nach Herzenslust spielen und toben“, sagte Müller. Am samstäglichen Festzug haben etwa 40 Zugnummern teilgenommen, etliche Zuschauer säumten in Bornheim die Straßen, winkten und sammelten kleine Präsente auf.

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Viel Hallo gab es beim Gickelschmiss am Sonntag. „Ich habe es auch versucht, war aber nicht erfolgreich“, gestand Harald Etzemüller vom Kunstverein Eulengasse. „Man bekommt von allen Seiten Hinweise, wo und wie der Dreschflegel am besten den Topf treffen könnte, aber es ist wie verhext. Schließlich verdeckt einem das Tuch die Augen, man tappt absolut im Dunkel“, lachte Etzemüller.

Die aktiven Mitglieder der 1932 gegründeten Bernemer Kerwe Gesellschaft haben nun erst einmal Zeit zum Durchatmen. Auf- und Abbau des Festplatzes sowie das Einholen und Aufstellen des Kerbebaums - für die Frühaufsteher gab es in diesem Jahr ein hellgrünes T-Shirt - schlauchen ganz schön. Aber Spaß macht das alles den Kerbeburschen und -mädchen auch.

Und die Lisbeth? Wenn sie wieder trocken ist, wird sie im nächsten Jahr sicher wieder auferstehen und im August erneut eine gute Patronin der 417. Bernemer Kerb sein. Dann ertönt erneut der Schlachtruf: „Baum hoch!“