Neuer Bücherschrank vorm Günthersburgpark: Azubis der FES bauen Telefonzellen um Schmöker statt Fernsprecher

Stadtbezirksvorsteherin Beate Collin (von links), Ortsbeirätin Andrea Kroll, Mesut Özer, Michael Werner, Karin Guder, Efrem Yohannes und Maciej Czaprik neben dem Bücherschrank an der Orangerie. Bild: Faure

Nordend (jf) – Eine originelle Vintage-Telefonzelle steht seit Kurzem an der Orangerie im Günthersburgpark auf der Seite zum Kiosk und Spielplatz hin.

Bereits vor anderthalb Jahren hatten in der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) und die künftigen Konstruktionsmechaniker für Ausrüstungstechnik Efrem Yohannes und Maciej Czaprik damit angefangen, vier alte Telefonzellen zu so genannten Bücherschränken umzubauen.

Offene Bücherschränke stehen in zahlreichen Stadtteilen. Sie ermöglichen das kostenlose Austauschen, Ausleihen und Verschenken von Literatur, indem Bürger Bücher dort hineinstellen oder mitnehmen können. Paten kümmern sich darum, dass die Bücherschränke inhaltlich und äußerlich in Ordnung bleiben.

Um aus der Telefonzelle einen Bücherschrank zu zaubern, sind etliche Handgriffe nötig. „Wir haben das Innenleben entfernt, Regale eingebaut, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert und das Aussehen verändert“, erklären Yohannes und Czaprik, die inzwischen erfolgreich ausgelernt haben. Michael Werner, langjähriger Leiter Kommunikation der FES, ergänzt: „Die Optik wurde so verändert, dass der Schrank von außen wie aus altem Holz aussieht.“ Das passt richtig gut an diesem Ort.

Im März dieses Jahres wurde das Thema im Ortsbeirat 3 behandelt und ein entsprechender Antrag gestellt. „Wir sind froh, so ein Geschenk erhalten zu haben“, bedankt sich Ortsvorsteherin Karin Guder bei der FES, „es ist ein wertvolles Zeugnis persönlichen Engagements.“ Für den Schrank konnte bereits ein Pate vom nahe gelegenen Kiosk gewonnen werden.

Der Architekt Mesut Özer half den Azubis bei der technischen Aktualisierung des Schranks, der in der Dämmerung beleuchtet ist. Erste Bücher stehen schon in den Regalen, weitere Spiele und Kinderbücher könnten noch aufgenommen werden. „Der Bücherschrank wird an dieser Stelle bestimmt schnell angenommen“, ist sich Nicole Ernst vom benachbarten Kinderschutzbund sicher. Der Platz vor der Orangerie mit den Spielmöglichkeiten für die Kleinen und mit Stühlen zum Verweilen für Erwachsene, die außerdem Getränke und Snacks am Kiosk erwerben können, ist beliebt.

Die drei anderen umgearbeiteten Telefonzellen werden demnächst in weiteren Stadtteilen aufgestellt.