Bürgerbefragung vorgestellt Wohnungsmarkt ist Frankfurts großes Problem

Frankfurt als Sitz der Europäischen Zentralbank steht bei der Wahrnehmung der Stadt bei den Befragten an vierter Stelle. Foto: Faure

Frankfurt (jf) – Seit 1993 werden in Frankfurt die Bürger befragt. Die jüngsten Ergebnisse der 23. Auflage stellte Michael Wolfsteiner, Abteilungsleiter Statistik/Wahlanalysen, vor. „Ende November 2015 haben wir 3.000 Fragebögen an Menschen mit Hauptwohnsitz in Frankfurt versendet. 1.525 Bürger beteiligten sich – 56,1 Prozent der Deutschen und 30,9 Prozent der Ausländer“, sagte Wolfsteiner.

Die repräsentative Auswahl der Befragten erfolgte nach einem Zufallsverfahren aus dem Einwohnermelderegister. Nicht deutsche Befragte sollten seit mindestens drei Jahren in der Stadt leben.

Fazit: 45 Prozent der deutschen Teilnehmer (und damit vier Prozent mehr als 2014) nannten den Wohnungsmarkt als größtes Problem. Hohe Mieten und ein unzureichendes Wohnungsangebot wurden bemängelt. 27 Prozent – und das sind fünf Prozent weniger als zur letzten Befragung – waren mit der Verkehrssituation unzufrieden, die Kriminalität wird von gleichbleibend elf Prozent der Teilnehmer als problematisch angesehen. Etwa gleich gering sieht es beim Verhältnis der Deutschen zu Ausländern aus: Nur zehn Prozent (bei den ausländischen Befragten neun Prozent) sehen das als schwierig an.  Die öffentlichen Verkehrsmittel werden von neun Prozent kritisiert. Rückläufig sind die Probleme zu Flughafenausbau und Fluglärm – sie stehen laut Statistik nicht mehr im Fokus. 83 Prozent der Befragten leben gerne in Frankfurt, das ist nur ein Prozent weniger als 2014. Zufrieden sind 67 Prozent der Teilnehmer, auch hier nur ein Prozent weniger als bei der vorhergehenden Befragung. Die Themen Abfallbeseitigung/Müllabfuhr, kulturelle Einrichtungen/Veranstaltungen, ärztliche Versorgung, Parks und Grünanlagen, Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten und öffentliche Verkehrsmittel spielen bei der Bewertung des Lebensgefühls eine große Rolle. Nachholbedarf gibt es auf dem Gebiet weiterführende Schulen, damit ist ein Viertel der Befragten zwar zufrieden, aber 15 Prozent (zwei Prozent mehr als 2014) sind es nicht.

Frankfurt wird als internationale Stadt, Handels-, Banken- und Börsenplatz und internationaler Verkehrsknotenpunkt wahrgenommen. Wenig sichtbar ist Frankfurt als Stadt der Wissenschaft und des Sports. Mit der Arbeit der Stadtverwaltung sind 46 Prozent der Befragten zufrieden, nur fünf Prozent sind es nicht. Besonders gelobt wird von 56 Prozent die Zuverlässigkeit der Verwaltung. „Die Statistik liefert der Politik ein Instrument für Entscheidungen. Dabei sind ein oder zwei Prozentpunkte Schwankungen nicht besorgniserregend. Es müssen vielmehr Tendenzen, die sich erst über mehrere Jahre abzeichnen, gesehen werden“, erklärte Wolfsteiner abschließend.

Details sind unter www.frankfurt.de (Frankfurt Statistik Aktuell) nachlesbar.