Inklusiver Kleinkind-Spielbereich öffnet am Grzimek-Camp im Zoo Im Zebra-Jeep auf Safari

Ein tolles Gefährt: Die Kinder gehen im Zebra-Jeep, der auf wippenden Federn steht, zusammen auf Safari. Bild: Jeannette Faure

Ostend (jf) – „Old MacDonald hat ‘ne Farm“, sangen die Dreijährigen mit Unterstützung ihrer Betreuerinnen. Immer wieder wanderten die Blicke neugierig hinüber zu den Spielgeräten hinter dem Absperrband. Das Band wurde zwar nicht zerschnitten, aber eine Schleife von Ina Hartwig, Astrid Kopp und Christina Geiger auseinandergezogen. Dann endlich: Ihr dürft jetzt auf den Spielplatz! Der neue Kleinkind-Spielbereich, in dem Kinder mit und ohne Behinderung miteinander spielen können, wurde nun auf dem Grzimek-Camp am Zoo feierlich eingeweiht.

Den Aufruf zum Ausprobieren der Spielgeräte ließen sich die Mädchen und Jungen nicht zweimal sagen und eroberten blitzschnell das Auto im Zebramuster. Das Safari-Gefährt wackelte und schaukelte – so ist es auch gedacht. Neben der Hütte mit der Ausstellung über die Aktivitäten Bernhard Grzimeks in Afrika steht der echte Jeep. Auf dem Dach der Affenanlage zieht eine alte „Do 27“, eine Replik der legendären „Ente“, die Blicke auf sich. „Ende September des vergangenen Jahres haben wir den Auftrag für diesen Spielplatz erhalten, dann die Spielgeräte anfertigen lassen und im Dezember mit der Platzgestaltung begonnen“, erklärte Jörg Birle vom Spielgerätebauer Proludic aus Gingen. Es sei trotz schlechten Wetters gemeinsam mit dem Kooperationspartner Langbecker Gartenbau aus Oberursel recht schnell vorangegangen.

„Der Januar ist zwar nicht so der Spielplatzmonat, aber das Projekt verkörpert den Spirit der Stadt und ergänzt das Angebot für Kinder im Zoo“, sagte Kulturdezernentin Ina Hartwig. „Es ist wunderbar, dass es nun auch einen Spielplatz für Kinder mit Einschränkungen gibt.“

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Der große Spielplatz in der Nähe des Exotariums wurde bereits 2022 neu gestaltet.

Astrid Kopp von der vor über 70 Jahren gegründeten Leberecht-Stiftung erinnerte sich an den Brief einer Mutter, die 2019 das mangelnde Angebot für ihre im Rollstuhl sitzende Tochter beklagte. Leberecht-Stiftungsmitglied Daniela Schwarzkopf beschäftigte sich daraufhin intensiv mit dem Thema. So konnte die Stiftung bereits inklusive Spielgeräte am Goetheturm, im Gallus und an der Fasanerie fördern. Weitere sind geplant. „Wir wollen Menschen, die vor besonderen Herausforderungen stehen, unterstützen“, fasste Kopp das Ziel der Stiftung zusammen.

Zoodirektorin Christina Geiger bedankte sich bei allen Beteiligten und freute sich über die „kombinierte Nutzbarkeit“ des Platzes. Er ermöglicht es, dass Kinder ab drei Jahren miteinander spielen – gleich, ob sie eine Einschränkung haben oder nicht. Barrierefreiheit ist dem Zoo Frankfurt wichtig, deshalb gibt es die Homepage nun auch in leichter und in Gebärdensprache.

Die Mädchen und Jungen der Integrativen Kindereinrichtung der Lebenshilfe Frankfurt hatten inzwischen das Karussell entdeckt und probierten, wie schnell man sich damit drehen kann. Auch die viereckige Nestschaukel war interessant, das nebenan stehende Federspieltier musste ebenfalls getestet werden.

Ein bisschen verwundert blickten ein paar Klammeraffen von einem ihrer Kletterbäume auf das ungewohnte Treiben.

Mit einer finanziellen Förderung von 48 000 Euro seitens der Leberecht-Stiftung ist auf 140 Quadratmetern zwischen Vogelhallen und Affenanlagen ein Tummelplatz für Kinder ab drei Jahren entstanden, der das Grzimek-Camp sehr gut ergänzt. Für die Farbgestaltung im Zebramuster sorgte Felix Hulbert von der Zoo-Technik.