Ein Chor hört auf Roth: Segen für St. Valentin Bewegendes Konzert des Kirchenchores in Eppertshausen

Das zehnjährige Jubiläum von Chorleiterin Claudia Roth würdigte der Kirchenchor St. Valentin mit einem großen Konzert.  Foto: Just

Eppertshausen (mj) –Manchen Liedern verschafft das Umfeld, in dem sie gesungen werden, eine doppelte Bedeutung. So geschehen beim jüngsten geistlichen Konzert des katholischen Kirchenchors St. Valentin in der Pfarrkirche. Als die Aktiven „Singet froh, wir haben Grund zum Danken“ anstimmten, hatten Sänger und Zuhörer nicht nur das Göttliche im Sinn. Die Zeilen ließen sich auch auf Chorleiterin Claudia Roth übertragen: Seit zehn Jahren steht sie nun dem Kirchenchor vor.

Der Blick der ersten Vorsitzenden auf diese Dekade fällt durchweg positiv aus: „Wir hätten keine bessere finden können“, sagt Paula Scharf. Ihre Worte sind dabei von Dankbarkeit und Zuversicht geprägt, dass Roth dem Chor noch lange erhalten bleibt.

Zur Würdigung des Jubiläums und ihrer Arbeit entschieden sich die fast 40 Sänger, ein großes Konzert von eineinhalb Stunden Dauer zu initiieren. Das Programm, das Michael Roth an Orgel und Klavier begleitete, hatte seine Frau ausgearbeitet. Unter dem Titel „Gottes Segen leuchte Dir“ wurde es mit Werken gefüllt, die die Dirigentin in den letzten zehn Jahren mit ihren Schützlingen einstudierte hatte. „Insgesamt dauerte es ein halbes Jahr, bis alles wieder aufgefrischt war“, so Roth. Den Feinheiten widmete man sich bei einem zweitägigen Klausursingen im Haus der Vereine.

Um das Konzert aufzuwerten und dem Chor im Mittelteil eine Verschnaufpause einzuräumen, fragte St. Valentin beim Mandolinenorchester des OWK um eine Beteiligung an. Die Zusage dauerte nicht lange. „Wir unterstützen gerne die Idee, mit Gesang und Musik zwei Schwerpunkte zu bieten“, erklärte Orchesterleiter Claus Murmann. Auch dass die Spenden der Besucher der Kinder- und Jugendarbeit zugute kommen, war für ihn ein Grund.

Das Intermezzo der Mandolinen- und Gitarrenspieler passte schon deshalb, da sie für inhaltliche Abwechslung sorgten. Unter den vier weltlichen Stücken war eine irische Folksuite und „When i’m 64“ aus der Feder der Beatles-Mitglieder Lennon und McCartney.

Mit rund 40 Sängern blickt Claudia Roth derzeit auf eine Chorstärke, die man sich anderswo nur wünschen kann. Nachdenklich macht lediglich das fortgeschrittene Alter der Mitglieder und der sehr hohe Frauenanteil (es gibt nur fünf Männer). Folgerichtig tritt die Gruppe nicht nur gemischt, sondern auch als reiner Frauenchor auf.

„Daran haben wir uns mittlerweile gewöhnt“, sagt Peter Steilen zur geringen Anzahl maskuliner Gleichgesinnter. Zu einem der beiden Männerchöre im Ort will er, wie die anderen vier Kollegen, aber nicht wechseln: „Es geht mir vor allem um die kirchliche Chorliteratur. Dort wird weltlich gesungen“, sagt er.

Für seine Ausrichtung findet er in Claudia Roth die ideale Dirigentin: Die 49-Jährige studierte einst Kirchenmusik in Trier. Mit ihrer Persönlichkeit und viel Fingerspitzengefühl gilt sie mittlerweile als „Segen für St. Valentin“.