Die Ausstellung ist bis 3. Dezember zu sehen und befindet sich im ersten Stock des Museums. Sie wird gefördert durch die Crespo Foundation. Kuratorinnen sind Brigitte Franzen und Ellen Wagner.
Ein erster Blickfang sind Tapete und Textilvorhang, für den ein Exponat aus Crespos Serie „Rainflowers“ verwendet wurde. Anders als Merian und Schultz, die die Pflanzen von Hand gezeichnet haben, hat Crespo Blüten und Blätter auf dem Scanner eines Farbfotokopierers platziert und die Ausdrucke dem irischen Regen in ihrem Garten „Glenkeen Garden“, an der Küste West Corks gelegen, ausgesetzt. Durch das Experiment entstanden fast aquarellartige Bilder. Über die Entstehung des Gartens läuft in der Ausstellung ein dokumentarisch-poetischer Film von Christiana Cheiranagnostaki und Konstanza Kapsali.
Ausgesprochen realistisch und dokumentarisch sind Schultz und Merian vorgegangen. Schultz’ Werke aus ihrem 1262 gemalte Gouachen umfassenden „Atlas der wildwachsenden Pflanzen aus der Umgebung von Frankfurt am Main“ ahmen in Herbarien konservierte Pflanzen nach – nur, dass diese dank der Gouache-Farben eben nicht verblassen. Man möchte am liebsten die samtigen Blätter berühren oder an den Blüten schnuppern, so plastisch erscheinen die Abbildungen.
Von Merian sind Darstellungen aus dem „Raupenbuch“ zu betrachten. Die Naturforscherin und Künstlerin züchtete seit ihrer Kindheit Insekten und arrangierte diese in feinsten Zeichnungen mit deren Futterpflanzen. Sehenswert!