Wie die Entwicklung der Dippemess vonstattenging Früher Topfkrämer, heute Scooter

Gehören zum Rummel dazu: Autoscooter, hier gestartet von Thomas Feda, OB Feldmann und Thomas Roie.

Bornheim (red) – Break Dancer, Alpina-Bahn und Riesenschaukel sind es noch heute, die Besucher zweimal im Jahr zum ältesten Frankfurter Volksfest locken. Das war nicht immer so. In ihren mittelalterlichen Anfängen waren es die „Dippe“, also Geschirr und Keramik, die die Gäste anzogen. Töpfer aus dem Seligenstädter und Dieburger Raum oder der südlichen Wetterau zogen zur Frühjahrs- und Herbstmesse an den Main. Letztere ist seit 1240 schriftlich belegt durch ein Messeprivileg Kaiser Friedrichs II. Ab 1330 erlaubte Ludwig von Bayern den Frankfurtern das Abhalten einer zweiten Messe in der Fastenzeit.

Neben Ständen mit Leder, Stoffen, Edelmetallen, Wein und Handelswaren verkauften die „Krugmänner“ und „Topfkrämer“ ihre Geschirre an der Metzgerpforte, auf dem Liebfrauenberg oder bauten am Main auf, was dem Dippemarkt den Namen „Maamess“ einbrachte. Sie kamen im Herbst, „wenn die Mägde wechselten und das von ihnen zerschlagene Geschirr ersetzt werden musste. Und im Frühjahr, wenn die Hausfrauen ihren Jahresbedarf an Milchdippcher, Kaffeekannen und Steinzeug preiswert und unterhaltsam einkaufen wollten.

Schon immer zogen die Messen Gaukler und Akrobaten an. Dazu gesellten sich bald Jahrmarktbuden und Schausteller, die aber vom Messegeschehen getrennt wurden, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts immer stärker an Bedeutung verlor und zu einer regionalen Dippemesse wurde, die zwischen Leonhardskirche und Fahrgasse ihre Stände errichtete.

Der „Juxplatz“ fand im 19. Jahrhundert östlich der Konstablerwache sein Domizil. Seit der Entstehung der „Neuen Zeil“ errichteten die Schausteller ihre Hütten in der Ostendstraße. Auch der Standort des Dippemarktes wechselte, weil das Ufer neu angelegt werden sollte, von Hibb nach Dribb de Bach, auf die südliche Mainseite. 1927 zog er sich vom Eisernen Steg zur Alten Brücke auf der Sachsenhäuser Seite hin.

1941 brachte eine Not-Dippemess vor der Großmarkthalle etwas Licht in die trübe Zeit. Der Krieg sorgte für eine Zwangspause. Erst im Frühjahr 1957 gelang der Umzug von der Ostendstraße zum Platz zwischen Dom und Römer zurück. 1963 sorgte die größte Achterbahn Deutschlands dafür, dass Fahrgeschäfte wichtiger wurden als Dippe. Im Herbst 1968 ging es dann auf den Festplatz am Ostpark. Erstmals wurde mit Feuerwerk eingeleitet und verabschiedet. Mit der technischen Entwicklung wurden auch die Fahrgeschäfte spektakulärer. 1987 wurde die Dauer des Festes dann auf insgesamt dreieinhalb Wochen verlängert.

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