Neues Taubenhaus steht in der Frankenallee Städtisches Taubenmanagement

Ordnungsdezernentin Annette Rinn (links) und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig vor dem neuen Taubenhaus in der Frankenallee. Bild: Stadt Frankfurt/Ben Kilb/p

Gallus (red) – Ein neues Zuhause für Frankfurts Stadttauben: Erstmalig betreibt die Stadt Frankfurt in der Frankenallee nun ein Taubenhaus in Eigenregie. Rosemarie Heilig, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, und Annette Rinn, Dezernentin für Ordnung, Sicherheit und Brandschutz, haben das neue Taubenhaus als elementaren Bestandteil des neuen städtischen Taubenmanagements vorgestellt.

„Tauben gehören zu unserem Stadtbild. Problematisch wird die Situation jedoch, wenn die Zahl der Tauben zu groß wird und es zu starken Verunreinigungen und Belästigungen der Bevölkerung kommt“, sagt Umweltdezernentin Heilig. „Es ist wichtig, den Tauben artgerechtes Futter anzubieten. Eine Überpopulation von Tauben – zum Beispiel durch Überfütterung mit für Menschen bestimmten Lebensmitteln – schränkt den Lebensraum der Tiere ein und hilft unseren Stadttauben nicht“, berichtet Rinn, die als Ordnungsdezernentin die Abteilung Veterinärwesen im Ordnungsamt verantwortet und das geltende Fütterungsverbot bei der akuten Gefahrenabwehr bekräftigt.

Beide Dezernentinnen haben sich der Aufgabe angenommen, ein professionelles städtisches Taubenmanagement aufzubauen: „Populationskontrolle durch Taubenhäuser, Austausch der Eier durch Gipseier, Kontrolle des Fütterungsverbots und eine zwischen den verschiedenen Interessenslagen vermittelnde Kommunikation sind die tragenden Säulen des kommunalen Taubenmanagements.“ Möglich geworden ist dies durch den Etatantrag E 141 vom 16. Juni 2023, der für den Aufbau des Managements der Stadttauben einen Betrag von 140.000 Euro im Haushalt bereitgestellt hat. Die Aufgabe wurde federführend bei der Stabsstelle Sauberes Frankfurt angesiedelt.

„Das kommunale Gesamtkonzept verfolgt vier Ziele: Reduktion der Verunreinigung durch Stadttauben, Verringerung der Belästigung der Bevölkerung, Bestandsregulierung der Taubenpopulation und Aufklärung der Bevölkerung“, führt deren Leiterin Claudia Gabriel aus. Das neue Konzept konnte erst an den Start gehen, nachdem ein erster Standort für ein Taubenhaus gefunden wurde. Die Suche gestaltete sich schwierig: Es konnte niemand gefunden werden, der sein Dach oder einen Dachboden zur Verfügung stellte. Auch im Bereich städtischer Liegenschaften wurde man nicht fündig.

Schließlich wurde eine Grünanlage als neuer Standort identifiziert: im Mittelstreifen der Frankenallee, in der Nähe der Haltestelle Galluswarte. Das neue Taubenhaus ist ein Prototyp, der nun für Frankfurt getestet wird. In anderen Städten wie Lüneburg und Braunschweig seien diese ausgebauten Seecontainer bereits erfolgreich im Einsatz. Die Kosten für die Anschaffung eines Containers belaufen sich auf 15.000 Euro.

Mit der Beschaffung und der Betreuung des Taubenhauses ist die GWR – gemeinnützige Gesellschaft für Wiederverwendung und Recycling – beauftragt, die bereits für die Stadt Frankfurt Reinigungsleistungen erbringt, welche der Verbesserung der Stadtsauberkeit dienen.

„In unserem Taubenhaus können Schwärme von bis zu 200 Tauben untergebracht werden“, erklärt Gregor Langweg, Geschäftsführer der GWR: „Die Tiere werden an das Taubenhaus gebunden und halten sich den Großteil des Tages dort auf. Hier finden sie artgerechtes Futter und frisches Wasser.“ Dadurch würden Durchfallerkrankungen sowie auch der sogenannte „Hungerkot“, der einen höheren Reinigungsaufwand bedeutet, minimiert.