Gudrun Dänekamp-Becker über die Wichtigkeit des Ehrenamts in Schwanheim Ehrenamt, Arbeiten und Feiern für alle

Das Bierbrauerkreuz in Alt-Schwanheim in Erinnerung an Bierbrauer Peter Mebs – ein Zeichen, einfach mal christlich zu sein.

Schwanheim (red) – „Ist ehrenamtliche Arbeit und Hilfe zum Wohle der Mitmenschen selbstverständlich oder ist das mehr?“ Das fragt sich Wilhelmina Gudrun Dänekamp-Becker aus Schwanheim. So kommt sie dazu, einmal auf die Vereine und das Vereinsleben zu schauen: „In den vergangenen Jahren wird von den Vereinen und den dort tätigen Vereinsmenschen immer mehr erwartet, frei nach dem Motto ,Macht doch mal’ – man könnte, man sollte, man müsste. Aber wer ist man? Die Erwartungen sind hoch, doch die Hilfsbereitschaft ist niedrig und die helfenden Hände gar wenig. Denn vor dem ,Man müsste’ steht erst einmal Planung, Organisation und Arbeit, dann erst kommt der Spaß und das Fest. Und danach kommen die, die schon immer alles besser wussten und konnten, aber leider bei der aktiven Arbeit nicht zugegen waren.“

Ein Beispiel für Dänekamp-Becker sind die Kerb und der Weihnachtsmarkt in Schwanheim: „Mehr als sieben Jahre hat hier ein sehr aktiver Mitbürger eine schöne Familienkerb gestaltet. Er sprach immer von einem Team, das gemeinsam die Arbeit stemmte. Jedoch schaute man genauer hin, konnte festgestellt werden, dass es dieser Mitbürger fast im Alleingang mit viel Zeit, Arbeitskraft, eigenem Geld und Engagement bewältigte.“

Mit gleichem Engagement habe der Ehrenamtler auch 20 Jahre lang den Weihnachtsmarkt – ebenfalls fast im Alleingang – gestemmt, habe Treffen und Gespräche mit den zuständigen Behörden, Anwohnern, Vereinen, Gewerbetreibenden und Schaustellern geführt. Ebenso habe es einen Hygiene-Lehrgang, Sammelaktionen für die Weihnachtsbeleuchtung, einen Weihnachtsbaum, ein Organisationsgespräch mit dem örtlichen Elektromeister gegeben. Auch mussten Straßenbeschilderung, Container mit An- und Abfahrt, Toiletten, Parkplatzsicherung, Müllentsorgung für zwei volle Markttage sowie die Komplettsäuberung der Straße organisiert werden.

„Und wie durch ein Wunder, der Weihnachtsmarkt rechnete sich. Es gab kein Minus, fast alle waren zufrieden. Nach vielen Jahrzehnten der ehrenamtlichen Arbeit war es aber mal genug und dieser Mitbürger gab seine Unterlagen, sein Wissen und sein Know-how an die jüngere Generation weiter“, erinnert sich Dänekamp-Becker. Sie weiß, dass damit Veränderungen einhergehen, aber: „Wir sollten mitmachen, helfen und ein wenig froh sein, dass es weitergeht im Vereinsleben. Dass es junge Menschen gibt, die den Versuch starten, eine Kerb und einen Weihnachtsmarkt zu gestalten, mit allen Höhen und Tiefen, die sich ergeben. Sicherlich werden diese jungen Menschen im Stillen ein wenig Abbitte leisten und daran denken, wie viel Arbeit die ,Alten’ hatten und, wie diese Arbeit unterschätzt wurde.“

Dänekamp-Becker ist sicher, dass es mit dem Ehrenamt weitergeht und richtet gleichzeitig den Appell an die Mitbürger: „Machen wir doch einfach alle mal mit, helfende Hände und sinnvolle Ideen werden immer gerne angenommen. Ehrenamtliche Arbeit lohnt sich, denn es gibt immer den einen Menschen, der es dankt und für ein ,Leuchten im Herzen’ sorgt. Sind wir doch alle einfach mal christlich in unserer Weihnachtszeit!“