Kein Lichterglanz in diesem Jahr in Schwanheim In der Weihnachtszeit bleibt’s dunkel

Becker hat festgehalten, wie der Weihnachtsbaum sonst aussah.

Schwanheim (iz) – Keine Sterne, kein Funkeln, kein Leuchten – dieses Jahr gibt es in Schwanheim definitiv keine Weihnachtsbeleuchtung und keinen weihnachtlichen Glanz. Das hat indes nur eingeschränkt mit den erhöhten Strompreisen zu tun. „Wir haben vor fünf oder sechs Jahren schon komplett auf LED umgestellt, die verbrauchen kaum etwas“, erzählt Willi Becker, Beisitzer im Vereinsring Schwanheim. Statt rund 2000 Euro soll der Vereinsring etwa das Doppelte bezahlen. Und darin ist noch nicht einmal das Lagern der Sterne und der Beleuchtung enthalten.

In den Jahren zuvor hat die Firma Katzmann zuverlässig die Sterne an die Laternen gehängt. „Die haben hier ihren Firmensitz und kümmern sich um Stromversorgung und Beleuchtungen bei Veranstaltungen“, berichtet Becker. Bei der Firma lagern derzeit die Sterne, die normalerweise zur Adventszeit bis 6. Januar an die 24 Laternen in der Alten Schwanheimer Straße gehängt werden. „Wir haben an den Laternen eine Hängevorrichtung und eine Steckdose, sodass die Sterne anfangen zu leuchten, wenn die Laternen angehen.“

Wie jedes Jahr hat Becker die Firma Katzmann angerufen und hörte dort, dass man kein Angebot erstellen könne, denn die Stadt Frankfurt habe den Auftrag an die Mainova gegeben, die wiederum an das Tochterunternehmen SRM Straßenbeleuchtung Rhein-Main abgegeben hat. „Die Stadt hatte beschlossen, dass die Weihnachtsbeleuchtung in allen Stadtteilen einheitlich von einem Unternehmen erfolgt. Ist ja vom Prinzip in Ordnung, das kann ich ja verstehen. Aber nicht so, wie es jetzt gelaufen ist“, zeigt sich Becker verärgert.

Rund acht Wochen hat der Schwanheimer der SRM hinterher telefoniert, um überhaupt ein Angebot zu bekommen. Und das hatte es dann in sich.

Hatte die Firma Katzmann zuvor rund 2000 Euro für das Aufhängen der Sterne, Weihnachtsbaumbeleuchtung, Schmücken, Strom und Lagerung berechnet, kommt das Angebot der SRM auf satte 4161,63 Euro. „Davon sind allein 1984,56 Euro nur zum Aufhängen, ohne alles weitere. Und dann hätten wir zudem noch einen Helfer zur Verfügung stellen müssen, der beim Aufhängen hilft“, empört sich der 71-Jährige. Mit gesteigerten Stromkosten hätte Becker kein Problem gehabt, aber allein der Posten wäre von 400 auf 1200 Euro gestiegen. „Und es kommt hinzu, dass die Sterne bei der Firma Katzmann gelagert sind. Die sagen natürlich, wenn sie den Auftrag nicht haben, lagern sie die Sterne nicht mehr. Wir selbst haben aber gar keine Lagermöglichkeit“, betont Becker, der jahrelang Vorsitzender des Gewerberings war.

Ermöglicht wurde die Bezahlung der Beleuchtung bislang durch die Schwanheimer. „Wir haben vor der Adventszeit zum Spenden aufgerufen, da sind die rund 2000 Euro auch immer zusammengekommen“, sagt er. Dieses Mal hat der Vereinsring beschlossen, es gibt keine. Nur der Tannenbaum vorne hat durch die Firma Katzmann noch eine Lichterkette bekommen, damit es nicht ganz so trist wirkt.

„Der Weihnachtsmarkt am zweiten Adventswochenende war erstmals ohne festliche Beleuchtung. Daher hat sich Becker jetzt mit einem Antrag an den Stadtverband gewandt, der diesen an die Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner zur Entscheidung im Stadtparlament weitergibt. Darin wird beantragt, dass die Stadtteile wieder selbst frei über die Vergabe der Beleuchtung entscheiden können – damit hoffentlich im kommenden Jahr wieder festliche Illumination in der Alten Schwanheimer Straße einziehen kann.

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