Die sportliche Gemeinschaft aufrecht erhalten Tus Schwanheim feiert 150 Jahre

Feiern gemeinsam den Tus-Geburtstag (von links): Sportdezernent Mike Josef, die stellvertretende Vorsitzende Caroline und Bernd Georg.

Schwanheim (zmo) – Für Caroline Georg, stellvertretende Vorsitzende der Turn- und Spielvereinigung (Tus) 1872 Schwanheim kam es unverhofft, dass sie zum 150-jährigen Jubiläum ihres Vereins die Festrede halten sollte. Die Vorsitzende Hanne Zoltobrocki musste kurzfristig aus privaten Gründen die Führung des Vereins aufgeben. Als leidenschaftliche Badmintonspielerin nahm es Caroline Georg allerdings sportlich und übernahm am Jubiläumstag die Festrede, die sie im Familienduell mit ihrem Vater souverän vortrug.

„Natürlich musste ich mich vorbereiten, aber die Tus Schwanheim ist meine sportliche Heimat und das hilft mir, den Verein kommissarisch zu übernehmen, bis wir eine neue Führung gefunden haben“, sagte Caroline Georg, die aber auch anmerkte, dass sie im Oktober ein Baby erwarte und die Aufmerksamkeit dann dem Nachwuchs gilt.

„Es war eine recht schwere Zeit, die wir in den vergangenen Jahren pandemiebedingt durchlebt haben. Aber uns ist es auch gelungen, den Mitgliedern in dieser Phase sportliche Angebote zu machen, die das Vereinsleben und damit auch die Gemeinschaft aufrecht erhalten konnte“, beschreibt Caroline Georg das Engagement und die Unterstützung der vielen ehrenamtlichen Mitglieder.

So sieht es auch Mike Josef, Dezernent für Stadtplanung und Sport, dass nur eine intakte Gemeinschaft in einem Verein in der Lage sein kann, über einen derart langen Zeitraum bestehen zu können. „Die Mitglieder des Tus Schwanheim sind hier vorbildlich und das ist nicht hoch genug zu bewerten“ – so lautete sein großes Lob an den Verein. Im Auftrag der Bundesregierung überreichte er die Sportplakette des Bundespräsidenten anlässlich des 150-jährigen Jubiläums. Von der Stadt gab es einen Scheck.

Gegründet wurde die Tus Schwanheim am 2. Juli 1872 von einigen engagierten Schwanheimer Herren. Zwei Weltkriege und einige kleinere Katastrophen schafften es dabei nicht, den Verein untergehen zu lassen. Im Gegenteil, es wurde immer wieder alles aufgebaut und weiterentwickelt. Das Engagement der Mitglieder war beispiellos bis heute. Die Anlage mit einem Restaurant ist Vereinseigentum. Darauf sind die Verantwortlichen und Mitglieder sehr stolz. Neueste Investition ist eine Boule-Bahn.

Stolz ist der Verein aber auch über seine sportlichen Erfolge. So sorgt die Badmintonmannschaft, mittlerweile in der Zweiten Bundesliga, für Aufsehen. Mit den beiden Sportschützen Kris Großheim und Torsten Fass haben die Schwanheimer sogar zwei Weltmeister in ihren Reihen. 2016 und 2018 wurden sie Mannschafts- beziehungsweise Einzelweltmeister in verschiedenen Disziplinen. Noch nicht soweit sind die Tischtennisspieler, aber hier zeigt sich die herausragende Arbeit qualifizierter Trainer, die vor allem junge Spieler mit professionellen Methoden trainieren. Bis 1995 gehörte auch das „Volksradfahren“ zum festen Bestandteil des Vereins. Jetzt wird es wieder aktualisiert: Am 17. Juli soll es auf die 18 Kilometer Rundfahrt durch den Stadtwald gehen, der in diesem Jahr seinen 650. Geburtstag feiert. Die Feiern gehen also weiter.