Startschuss für Vorplanungen des neuen Schwimmbads Klimafreundlicher Badespaß

Das bisherige Maintalbad soll einem Neubau weichen. Die ersten Vorplanungen haben jetzt begonnen. Foto: pm

Maintal – Dass die Maintaler für die Dauer des Neubaus womöglich vorübergehend kein Schwimmbad haben, mag man sich kaum vorstellen. Die Frage, ob und wenn ja wie das neue Bad gebaut wird, während das alte weiter genutzt werden kann, stellt sich nun den Planungsbüros, die die Mitglieder des Bau- sowie des Haupt- und Finanzausschusses beauftragt haben.

In einer eigens zum Thema Maintalbad einberufenen Sondersitzung gaben die beiden Fachausschüsse damit den Startschuss für die Vorplanungen des Bauprojekts. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie energieeffizient und klimafreundlich das zukünftige Maintalbad sein kann. Mit Blick auf die in der Stavo verabschiedete Grundsatzentscheidung, Energieeffizienz und Klimaschutz bei allen zukünftigen Bauvorhaben groß zu schreiben, war dies den Ausschüssen besonders wichtig. Ein komplett klimaneutraler Betrieb, das führte Jens-Wilhelm Brand, Geschäftsführer des Planungsbüros Constrata aus, sei bei einem Schwimmbad allerdings nicht erstrebenswert. Das Büro, das auf das Projektmanagement für Schwimmbäder spezialisiert ist, ist mit der Projektsteuerung in der Vorbereitungsphase beauftragt und hat in dieser Funktion drei Dienstleister im Rahmen eins europaweiten Ausschreibungsverfahrens ausgewählt und den Fachausschüssen vorgeschlagen.

Damit hat sich das Steuerungsbüro gegen die Beauftragung eines Generalplaners entschieden. „Man sollte die Leistungen bei den Büros ausschreiben, die das am besten können“, erklärte Brand diese Entscheidung. Die Ausschussmitglieder stimmten einstimmig für die Vergabe der drei Leistungspakete an die vorgeschlagenen Planungsbüros. Koordiniert werden die drei Dienstleister von einem Projektsteuerungsbüro, das derzeit ebenfalls europaweit ausgeschrieben wird. Hier hat sich Constrata ebenfalls beworben. Wie wichtig die Entscheidung, die die Ausschussmitglieder getroffen haben, tatsächlich ist, verdeutlichte Brand anhand der Themen Betriebskosten und Energieeffizienz: „Sie sind jetzt an einem Punkt, da können Sie die Betriebskosten beeinflussen wie nie wieder im Gebäudezyklus. Am allerwichtigsten ist: Das Bad so zu bauen, dass es mit Blick auf den Fachkräftemangel und die Kosten mit möglichst wenig Personal betrieben werden kann.“

Wichtiger war den Ausschussmitgliedern jedoch die Frage nach der Klimafreundlichkeit. Laut Brand würden alle Büros auf dem neuesten Stand der Technik arbeiten. Das Thema der Ausführung nach Passivhausstandard wird erst in der konkreten Bauplanung wieder aufkommen.

Ein Passivbad als Zielvorgabe konnte Experte Brand ohnehin nicht empfehlen. „Die Best-Practice-Lösungen aus den Passivbädern, die es gibt, werden mittlerweile in allen Niedrigenergiebädern eingebracht“, erklärte er. Technologien wie Photovoltaik und Wärmerückgewinnung seien Standards, die in allen Bädern umgesetzt werden, um Wärme- und Stromverbrauch so gering wie möglich zu halten. Über die Vergabe der Vorplanung hinaus haben die Ausschüsse auch beschlossen, dass die Stavo und nicht allein der zuständige Fachausschuss über die weiteren Entscheidungen wie die Vergabe der Bauleistungen abstimmen soll. Diese Entscheidung steht allerdings erst 2022 an.
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