Ministerpräsident Rhein trifft Familien im Langenselbolder Schlosspark Drillingstreffen mit Onkel Boris

Bürgernaher Ministerpräsident: Boris Rhein plaudert an fast jedem Tisch. Rund 350 Familien in Hessen haben drei oder mehr Kinder mit demselben Geburtstag. 200 von ihnen sind am Samstag nach Langenselbold gekommen.

Langenselbold – Man kennt sich. Ob aus Frankenberg, Lauterbach oder Offenbach, viele Familien mit Drillingen oder gar Vierlingen folgen jedes Jahr der Einladung des Patenonkels aus Wiesbaden. Diesmal hat ein Neuer unterschrieben und an einen neuen Ort gebeten: Boris Rhein heißt jetzt der Hessische Ministerpräsident, und Langenselbold ist Austragungsort des traditionellen Treffens.

Rund 350 Familien im Land haben drei oder mehr Kinder mit demselben Geburtstag, etwa 200 tummeln sich am Samstag im Schlosspark.

„Hallo, guten Tag, wo kommt ihr denn her? Wie alt seid ihr. Und wie heißt ihr?“ Freundlich und interessiert begrüßt der Landesvater jede einzeln Gruppe an den Garnituren auf dem feuchten, frisch ergrünten Boden. Auch Ehefrau Tanja Raab-Rhein kommt rasch ins Gespräch mit Eltern und Sprösslingen, schließlich hat das Paar selbst zwei Kinder.

Etwas unübersichtlich wird’s mit dem Nachwuchs von Dina und Mahmut Kandil: Derya, Sehin und Dilaro sind die Drillinge, Melisa und Mert heißen die Zwillinge, und auch Aylin gehört zur Großfamilie, die gleich hinter dem Schloss wohnt. Das Mädchen-Trio hat bereits Ausbildungsstellen bei Heraeus und Fraport oder studiert auf Lehramt, erzählen sie stolz.

Die Kandils haben auch Rheins Vorgänger Bouffier und Koch kennengelernt, und von den prominenten Paten können heuer mehrere Teenager berichten. Eigentlich enden die monatlichen und jährlichen Überweisungen mit dem großen Fest und der Überreichung einer gefüllten Schultüte an die ABC-Schützen. Wegen der Pandemie war die Begegnung 2021 auf die Erstklässler beschränkt. Zwei Dutzend Familien mit Sechs- und Siebenjährigen sind in der Kinzigstadt dabei, dazu hat der neue Hessen-Chef alle Geschwister bis 18 Jahre willkommen geheißen.

Zu den treuesten Teilnehmern zählen Organisator Ingo von Gerlach und Jula Hennig. Die Obertshausenerin führt die Agentur Farbenfroh, die mit ihrem 24-köpfigen Team immer wieder die aufgeblasenen Spiel- und Hüpfgeräte trocken wischen muss. Ein Schauer treibt auch den Ministerpräsidenten mit den Tüten, dem Langenselbolder Stadtverordnetenvorsteher Bernd Kaltschnee und Bürgermeister Timo Greuel in die Herrenscheune.

Dort sitzen gerade Lavaya und Patrick Hamburger. „Das war lustig“, erinnert sich die Mama an den „schönen Schock“. Erst seien beim Ultraschall nur zwei Babys zu sehen gewesen, plötzlich sei ein drittes aufgetaucht.

„Es existiert eine magische Verbindung zwischen den Dreien“, hat die Egelsbacherin von ihren Söhnen gelernt, „sie kommunizieren ohne Worte.“ Ist nur einer der Söhne krank, „melden“ das die anderen auch. Die Eltern freuen sich, dass sie „endlich wieder mit Menschen ihre Ängste, Freuden und Gedanken teilen können“.

Von Michael Prochnow