Feier mit vielen Programmpunkten in 2024 geplant 150 Jahre TSG Erlensee

Posieren mit den „Aushängeschildern“ zu ihrem Vereinsgeburtstag: Gabriele Renger, Andrea Coneo und Andreas Lindner (von links). Bild: sabine müller

Erlensee – Die Bürgerinnen und Bürger dürfen gespannt sein, wie die Turn- und Sportgemeinde Erlensee 1874 (TSGE) mit vielen Veranstaltungen übers Jahr verteilt an ihren 150. Geburtstag erinnern wird. „Noch sind es wir auch“, sagen Andreas Lindner, Andrea Coneo und Gabriele Renger lachend. Sie gehören zum Team, das seit zwei Jahren ein Festprogramm auf die Beine stellt.

Der Vereinsvorsitzende und die beiden leidenschaftlichen Tennisspielerinnen haben die vergangenen Monate viel Zeit und ehrenamtliches Engagement in die Vorbereitungen zum Vereinsjubiläum gesteckt – neben den Planungen für den Hallenanbau das dominierende Projekt im Jahr 2024. Nicht unerwähnt bleiben soll auch Jutta Gruneberg-Heinrich, die an der Gestaltung der Festschrift mitwirkt, betonen sie, und Christiane Jarche, die mit diversen Gruppen aus den 16 Abteilungen die Veranstaltungen vorbereitet. Den 140. hat die TSGE – mit aktuell 2120 Mitgliedern Erlensees größter Verein – „mit einem schönen Abend mit gemischtem Programm“ gefeiert, berichtet Lindner. In diesem Jahr soll das Geburtstagsfest unvergesslich werden.

Das Herzstück ist die Festschrift. Die Öffentlichkeitsbeauftragte Andrea Coneo ist guter Dinge, dass das mindestens 40 Seiten starke Heft bis zur Akademischen Feier Ende Juni aufgeblättert werden kann. Derzeit würden Texte und Illustrationen gesetzt und, wo notwendig, Beiträge aus den Abteilungen überarbeitet. „Seit einem Jahr viel Arbeit“, sagen Coneo und Renger. Diese ergänzt: „Ohne Norbert Boehm wären wir kläglich gescheitert.“ Das rührige Vereinsmitglied sammele seit Jahren schriftliche Unterlagen und Bilder, welche die Entwicklung des Vereins dokumentieren, versuche, sie zeitlich zuzuordnen und zu archivieren. Eine Mammutarbeit: Noch immer ist nicht alles Material mit einem Scanner erfasst.

Für die Festschrift habe Boehm aus dem eigenen Archiv schöpfen können, erläutert Lindner – „und bei der Gelegenheit versucht, Ordnung hineinzubringen“. Für die Chronik haben die Vereinsmitglieder aber auch externe Quellen angezapft. Das 150-jährige Bestehen der TSGE, die 1989 mit der Fusion der beiden Ortsteile entstand, fußt auf dem Gründungsjahr des Turnvereins Langendiebach; natürlich wird auch die Historie seines Pendants in Rückingen beleuchtet. „Im November hatten wir einen Termin beim Geschichtsverein vereinbart“, berichtet Lindner, „und gefragt, ob sie Dokumente und Bilder über uns haben.“ Dabei habe man zum Beispiel erfahren, wo einst die Sportplätze waren und dass Badeplätze an der Kinzig genutzt wurden.

Von der Stadt erhofft sich das Orga-Team noch Verträge, etwa über die Einrichtung der Tennisplätze Anfang der 70er-Jahre. Darüber hinaus hat es das Hessische Staatsarchiv, die Turngemeinde Hanau und das Amt für Bodenmanagement kontaktiert. „Spannend finde ich die Unterlagen aus der NS-Zeit“, erzählt Renger. „Beide Turnvereine waren Mitglied im Arbeiter- und Turnerbund und wurden deshalb verboten und enteignet.“ Die aus dem Krieg zurückgekehrten einstigen Vereinsmitglieder in Langendiebach hätten bald versucht, wieder Fuß zu fassen, „1948 waren sie im Vereinsregister, Rückingen kam später wieder in die Gänge.“ „Wir sehen diese Arbeit auch als Vermächtnis an die nächste Generation“, erklärt Coneo den hohen Aufwand der Recherche.

Bei den Festveranstaltungen zum Geburtstag haben die Planungen ebenfalls schon Gestalt angenommen. Den Aufschlag, um im Bild zu bleiben, macht der Tag der offenen Sporthalle am 28. April, wenn sich die Vereinssparten präsentieren und das Publikum zum Mitmachen eingeladen ist. Am Wochenende 28. bis 30. Juni kommt’s dann ganz dicke mit Akademischer Feier für geladene Gäste in der Erlenhalle, einer „Jubi-Night“ mit Livebands und Tanz sowie der „Familienzeit“: Rund um die Ballsporthalle wird es Spiele- und Mitmachstationen, eine Hüpfburg und Auftritte der Abteilungen geben.

Wann schlängelte sich zuletzt ein Festumzug durch die Stadt? Das ist schon so lange her, dass die Vereinsmitglieder von der Idee zwar „überwiegend angetan waren“, wie Coneo formuliert, jedoch skeptisch, wie die Stadtverwaltung reagieren würde. „Aber Bürgermeister Erb war begeistert, und Ordnungsamtsleiter Marc Schilling sicherte uns Unterstützung zu“, schildert Lindner. Wenn sich der Umzug am 30. Juni durch Langendiebach schlängelt, sollen sich neben den TSG-Mitgliedern viele weitere Vereine einreihen.

Diese Termine sind gesetzt und sollen durch weitere im Jahresverlauf ergänzt werden. So stellt der Vorsitzende etwa ein Show-Match der Tennisabteilung, ein Volleyball-Turnier und die Hessenmeisterschaft im Tischtennis im Dezember in Aussicht. sam