Großauheimer Lindenaubad nach zweijährigem Umbau wieder eröffnet Eine Bereicherung für Hanau

Hell und einladend präsentiert sich die Schwimmhalle des Großauheimer Lindenaubades, das seit Samstag wieder in Betrieb ist.

Hanau – „Super, das ist eine echte Bereicherung für die Stadt Hanau.“ Andrej ist der Erste. Die Reden der Offiziellen sind noch nicht verhallt, da pflügt der 17-Jährige mit großen Armschlägen durchs Schwimmerbecken des rundum erneuerten Großauheimer Lindenaubades. Und während eine ältere Dame geruhsam ihre Bahnen zieht, hüpfen Jugendliche mit Wasserbällen von den Startblöcken und vom Drei-Meter-Brett in die frischen Fluten.

Architekt Matthias Marhöfer schwärmte mit einem Titel der „Fantastischen Vier“ von seinem Werk und dem „Tag am Meer“, den er selbst eröffnete: In Badehose und an der Seite von Bäder-Chef Uwe Weier kraulte er einmal quer durchs kühle Nass.

Das politische Hanau, Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck, OB Claus Kaminsky und Bürgermeister Axel Weiss-Thiel, durchtrennten zur Eröffnung symbolisch ein rotes Band an einer Treppe am Beckenrand.

Nur um zwei Wochen hatte sich die Fertigstellung verschoben, obwohl den beteiligten Firmen Material und Fachkräfte fehlten, hieß es.

Stammgast Stefan Matulka ist begeistert vom Farbkonzept, das mit hellen Fliesen einen Strand imitiert, die bodentiefen Fenster lassen den Blick ins Grün des Außengeländes schweifen. Wärme-Rückgewinnung und Lüftungsanlage „lassen mich mit gutem Gewissen baden“, sagt Matulka.

„Trotz immer wieder erfolgter kleinerer Sanierungs- und Umbauarbeiten war es dringend an der Zeit, das Bad grundlegend zu erneuern und den modernsten Anforderungen anzupassen“, argumentierte der Oberbürgermeister. „Dies ist zweifellos hervorragend gelungen“, dankte er allen Beteiligten. „Die Herausforderungen waren erheblich. Ich nenne nur die Stichworte Corona und Lieferprobleme“, fuhr er fort. „Zwei Jahre sind eine lange Zeit, vor allem für diejenigen, die zu den Stammgästen des Bades gehören“, lobte er deren Geduld und Verständnis.

Besonders hob Kaminsky die neugestalteten Sanitär-, Umkleide-, Personal- und Gastronomieräumen hervor und den barrierefreien Zugang.

„Acht Millionen Euro für eine Freizeiteinrichtung sind eine Menge Geld“, findet der Rathauschef. Doch, „in einer Zeit, in der manche Kommunen über die Schließung von Hallenbädern nachdenken, sage ich: Dieses Geld ist gut angelegt“. Denn es gehe um ein Angebot, das Sport und Gesundheit fördere, in dem Kinder schwimmen lernen können, was lebenswichtig und lebensrettend sein könne. Bereits durch die Corona-Schließungen seien viele Kurse ausgefallen, die nun mühsam nachgeholt werden müssen.

Die Gesundheit fördert auch das vierköpfige Bistro-Team, das Pommes ohne Fett brutzelt, Kaffee-Spezialitäten, frische Brezeln und Croissants auf Vorbestellung auch für Gruppen bereithält, kündigt Mitarbeiterin Angela Hoßfeld an.

Von Michael Prochnow