Vier Generationen im SVG: Fußballverrückte Familie Richter/Felber Vom Enkel bis zum Uropa

Vier Generationen SVG: Benedikt, Rafael und Sylvia Richter mit Dieter Felber. Bild: holger hackendahl

Hanau-Steinheim – Bei der fußballverrückten Steinheimer Familie Felber/Richter verbindet der Sport vier Generationen. Zum Geburtstag des Urenkels leitete der Ex-Fußballer und 82 Jahre alte Uropa als Überraschungsgast das Mannschaftstraining der F1-Jugend.

Der siebenjährige Rafael konnte das erst gar nicht glauben. „Es war schon immer ein Wunsch von Rafael und er musste sich rückversichern, ob es wirklich so ist“, erinnert sich Oma Sylvia Richter an die Geschenkübergabe. „Denn wo sonst gibt es das, dass ein Uropa ein Fußballtraining beim SVG Steinheim leitet?“ Und auch für den Uropa war es ein Herzenswunsch, die Jungs zu trainieren.

Viele Eltern der jungen Nachwuchskicker ließen sich diese besondere Trainingseinheit auf dem Sportgelände am Pfaffenbrunnen nicht entgehen. „Wir haben die Eltern angefragt, ob es denn okay sei, wenn Rafaels Uropa heute mal das Jugendtraining leitet“, erläutert Benedikt Richter, Trainer der F1-SVG-Jugend, gleichzeitig Felbers Enkel und Vater von Bayern-Fan Rafael. Normalerweise leitet der 34-Jährige gemeinsam mit Co-Trainer Daniel Mackowiak das Training. Doch diesmal assistiert das Duo dem 82-jährigen Dieter Felber. „Ich habe früher auf der Position des Läufers in der 1. SV-Fußballmannschaft gespielt, war später dann als Jugendleiter, Trainer und Schiedsrichter für den SV aktiv“, erzählt Felber, der vor vier Jahren für 70-jährige Mitgliedschaft im SVG Steinheim geehrt wurde.

„Laufen und dabei den Ball kontrollieren“, ist die erste Übung. „Wir bewegen uns über den Platz, schön locker den Ball führen“, leitet Dieter Felber an. Die Jungs queren mehrmals den Trainingsplatz, stets mit Ball am Fuß. „Ihr habt das ganz toll gemacht“, loben Benedikt und Dieter die sechs- und siebenjährigen Kinder.

Dann werden mehrere Slalomstangen auf das Grün gestellt. Zum Torschusstraining stellt sich Torwart Jonah zwischen die Pfosten. „Endlich aufs Tor schießen“ raunen sich einige der Jungs zu. Erst soll Jonah nach dem Slalomlauf der Kicker diesen das runde Leder zurückspielen, in der darauffolgenden Übung darf der Schuss aufs Tor dann härter werden. Doch Jonah hält seinen Kasten sauber. „Der hält ja heute alles“, wundern sich die Nachwuchskicker.

Nach einigen weiteren Übungen darf gegen Ende der Trainingseinheit endlich gekickt werden. Die „Co-Trainer“ teilen die Jungs in zwei Teams auf und verteilen Leibchen. Am Ende hätten die Jungs natürlich noch viel Luft für ein längeres Trainingsspiel, doch schon ist die Übungseinheit vorbei.

„Die F1-Jugend spielt in der Fair-Play-Liga und hat bisher alle drei Spiele gewonnen – mit 12:2, 20:0 und 12:1“, berichtet Trainer Benedikt Richter. „Sie sollen in diesem Alter neben Fußball vor allem Respekt, Fair Play und Disziplin lernen und natürlich am Fußballspielen Spaß haben.“

„Hat’s euch Spaß gemacht?“, fragt Dieter Felber, nachdem sich alle in einen Kreis – als Zeichen der Zusammengehörigkeit – aufgestellt haben. „Jaaaaa!“, hallt es zurück. „Ihr habt euch richtig klasse konzentriert“, lobt Felber.

Vielleicht darf der Uropa zu Rafaels achten Geburtstag wieder ein Jugendtraining übernehmen...
 hoh