Turnier an Pfingsten auf der Ronneburg Händler, Gaukler und Ritter

Nach langer Pause findet am Pfingstwochenende wieder das große Ritterturnier mit vielen mittelalterlichen Ständen, Angeboten, Musik und einem Zeltlager auf der Ronneburg statt.

Ronneburg – Im Laufe der Pandemie gab es bereits mehrere Anläufe, um das traditionelle mittelalterliche Treiben auf der Burg mit Festen und Turnieren wieder stattfinden zu lassen. Doch meist musste es dann doch abgesagt werden oder konnte nur in einem kleinen Rahmen stattfinden.

Daher ist es dem Burgwart und Museumsleiter Marcus Hofer im Gespräch anzuhören, wie sehr er sich auf das erste große Fest nach über zwei Jahren Pause freut.

Das Turnier zu Pfingsten wird vom 4. bis 6. Juni auf der Ronneburg stattfinden. „Es wird eine Feuertaufe für die komplette Mannschaft“, erzählt Hofer. Das Burgpersonal sei komplett neu besetzt worden. Beim traditionellen Turnier zu Pfingsten soll auf der Ronneburg groß aufgefahren werden – so wie einige Besucher es noch von früher her kennen plus ein paar Neuheiten.

Corona habe auch in der Mittelalterszene ziemlich gewütet, formuliert Hofer die Situation. „Es gab Probleme, alle Standplätze zu vermieten. Viele Händler gibt es nicht mehr oder sind schon anderweitig mit ihren Ständen unterwegs.“

Ein Gutes habe die lange Ruhepause aber gehabt: Es konnten neue Kontakte geknüpft und neue Kanäle genutzt werden. „Neben alteingesessenen Händlern werden viele kommen, die noch nie da waren. Es wird beispielsweise einen Stand mit einem mobilen Badehaus mit einem Dampfbad geben“, berichtet Hofer. Um die 50 Stände sollen es zum großen Pfingstturnier sein.

Auf die Besucher warten dann neue Essensstände, darunter auch erstmalig etwas mit Kartoffeln, zwei Lederstände, Wahrsagerinnen, ein Karussell für die Kinder, eine Kletterleiter zur Prüfung der Geschicklichkeit, das Dampfbad, Ritterkämpfe und -turniere, Gaukler und viel Musik. „Die Papperlabarden werden spielen. Das Duo ist die ultimative Tavernenbelustigungstruppe. Außerdem werden die Leiermädchen und Tarranis auftreten“, zählt Hofer begeistert auf. Die Räumlichkeiten der historischen Burg sind mit eingebunden. So wird in der Burgküche gekocht, es gibt Schmiedevorführungen, einen Filz- und einen Spielzeugstand und eine Korbflechterin sowie ein Töpfer werden da sein.

Mit Blick auf das anstehende große Festwochenende seien alle nervös, „aber wir freuen uns tierisch.“ Die Mitarbeiter mussten die letzten Jahre einiges aushalten. „Es kursierten die wildesten Gerüchte – von ‘es gibt nie wieder eine Veranstaltung’ bis hin zu ‘die Burg wird verkauft’“, erzählt Hofer. Nachdem ein paar Veranstaltungen abgesagt werden mussten, erfuhr das Burgpersonal einen „regelrechten Shitstorm“, wie Hofer es ausdrückt. „Wir haben Hassmails bekommen. Die blöden Kommentare sind sehr schade, denn wir sind mit Herzblut dabei.“

Das Pfingstwochenende mit seinen Turnieren soll den Auftakt für viele weitere große Veranstaltungen bieten. „Wir rechnen mit zwei- bis 10 000 Besuchern. Es ist sehr schwer, eine Zahl abzuschätzen. Ich tippe auf 5000“, sagt Hofer. Jetzt gehe es darum, Geld zu verdienen, um die geplanten Sanierungen auf der Burg weiter voranzutreiben. Dennoch würden zumindest beim Pfingstwochenende die Preise fast komplett gleich bleiben. „Es gab nur eine minimale Erhöhung bei einem Kostenpunkt. Auch die Standplatzgebühren haben wir nicht erhöht. Wir sind einfach froh, wieder durchstarten zu können.“

Das große Turnier der Ritter zu Pferde, das immer am Pfingstwochenende stattfindet, hat auf der Burg Ronneburg Tradition. Vom 4. bis 6. Juni können ab 11 Uhr die Besucher erleben, wie es sich im Mittelalter wohl zugetragen haben könnte. Vor der Burg versammeln sich die Recken in zahlreichen Zeltlagern, um dem großen Ereignis möglichst nahe zu sein. Aus weitem Umkreis sind die Händler und Handwerker angereist, um ihre Waren feilzubieten. Sobald der Herold zum Turnier ruft, reiten die Ritter in die Schranken und messen sich im Lanzenstechen, Bogenschießen und allerlei anderen Übungen. Besonders den Kindern wird das Duell des guten Ritters gegen den bösen Ritter gefallen, der seine Frau, eine Hexe, an seiner Seite hat. Täglich werden jeweils zwei Turniere veranstaltet. Das erste Turnier beginnt um 13.30 Uhr und das zweite um 16.30 Uhr. Jedes Turnier dauert etwa eine Stunde. Dazu gibt es historisches Markttreiben, altes Handwerk und viel fahrendes Volk. Das Turnier ist in eine Reihe begleitender Veranstaltungen, wie Ritterkämpfe zu Fuß, historische Musik und die Auftritte der Gaukler eingebunden.

Erwachsene zahlen 13 Euro Eintritt, ermäßigt zehn Euro, und Kinder acht Euro. Familien mit einem Kind zahlen 28 Euro, ab zwei Kindern 32 Euro. Gewandet von Kopf bis Fuß kostet der Eintritt neun Euro. Die Parkgebühr beträgt zwei Euro. Programmende ist um 19 Uhr.    
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