„Die ersten Erfahrungen sind positiv. Die Behälter in der Stadt werden regelmäßig geleert, anschließend werden die Zigarettenkippen dann von TobaCycle abgeholt und weiterverwertet“, erklärt Stadtrat Thomas Morlock. Am Ende werden sämtliche Stoffe aufbereitet und zu Granulat verarbeitet. Hieraus lassen sich unter anderem neue Elemente für das Sammelsystem oder Taschenaschenbecher herstellen, meldet der städtische Pressedienst. Auch erste Gastronomiebetriebe beteiligen sich bereits – in Form von speziellen Tischaschenbechern, die ebenfalls aus Recyclingmaterial hergestellt wurden. Aktuell sei die Nachfrage noch verhalten, meldet HIS. Man wolle aber auf weitere Betriebe zugehen und für das Programm von TobaCycle werben, so Morlock. Auch auf dem Parkplatz der Tierarztpraxis von Dr. Ines Ott befindet sich ein Recycling-Zigarettenbehälter. An anderer Stelle wirbt HIS für das Recycling-System, etwa in einem Videobeitrag auf den Monitoren in HSB-Stadtbussen.
Ziel der Initiativen ist es, den gravierenden Umweltfolgen von achtlos weggeworfenen Zigaretten zu begegnen. Über 4300 Milliarden Kippen landen jährlich im Müll. Etwa 80 Prozent davon werden auf Gehwegen, Straßen, Plätzen oder andernorts weggeworfen – selbst wenn es genügend Abfallkörbe mit integrierten Aschenbechern gibt wie im Hanauer Stadtgebiet. Weggeworfene Zigaretten haben weitreichende Folgen: Regen kann die über 1000 Giftstoffe bis in das Grundwasser leiten.
„Die Behälter sollen ein zusätzlicher Anreiz sein, Zigaretten ordnungsgemäß zu entsorgen. Insbesondere die spielerischen Abstimmungssammelbehälter werden gut angenommen“, sagt Morlock. Bei Abstimmungsbehältern wird eine Frage auf dem Sammelbehälter angebracht und Raucher können sich mit ihrer Zigarettenkippe beim Einwerfen der Kippe für zwei Antwortmöglichkeiten entscheiden. Marco Russ oder Rudi Völler? Brüder Grimm oder Hans Christian Andersen? Eintracht Frankfurt oder Kickers Offenbach?, lauten die Beispiele. cs.