Zigaretten-Sammelbehälter im Freibad und am Rathaus Für weniger Kippen auf der Wiese

Jan Mücke vom Bundesverband der Tabakwirtschaft (rechts) überreichte die neuen Abfallbehälter an Bürgermeister Tobias Wilbrand. Bild: gemeinde

Egelsbach – Nicht alle Raucher entsorgen ihre Zigarettenstummel ordentlich in Abfallbehältern, wenn sie auf der Straße, im Park oder im Freibad rauchen. Oft geschieht dies aus Gedankenlosigkeit oder aufgrund fehlender Entsorgungsmöglichkeiten. Einigen ist vielleicht auch gar nicht bewusst, dass sie durch das achtlose Wegwerfen von Zigaretten die Umwelt verschmutzen und eine Ordnungswidrigkeit begehen. Die Gemeinde möchte mehr für dieses Thema sensibilisieren und wird nun neue Sammelbehälter im Freibad und neben dem Rathaus anbringen. Weitere Standorte könnten folgen.

Die Gemeinde hatte sich beim Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) im Rahmen der Kampagne „Ich rauche und achte auf die Umwelt“ um 500 kostenlose, recycelbare Taschenaschenbecher beworben. BVTE-Hauptgeschäftsführer Jan Mücke übergab diese kleinen Aschenbecher sowie vier größere Sammelbehälter für Zigaretten nun an Bürgermeister Tobias Wilbrand (Grüne). Beide hoffen nun, dass künftig weniger Kippen in der Umwelt landen. Der BVTE hat seit Kampagnenstart 2020 bundesweit knapp eine halbe Million Taschenaschenbecher sowie Plakate und Flyer verteilt. Das Aufstellen der Sammelbehälter an besonderen „Hot Spots“ soll einen zusätzlichen Anreiz zur verantwortungsvollen Entsorgung bieten.

Zwar werden Hersteller von Filterzigaretten künftig auf Grundlage einer EU-Richtlinie zur Übernahme von Kosten für Säuberungs- und Entsorgungsmaßnahmen verpflichtet. Aus BVTE-Sicht wird das allein jedoch nicht reichen, um die Umweltverschmutzung nachhaltig zu verringern. Auch die Kommunen seien aufgefordert, auf das Verhalten uninformierter oder uneinsichtiger Konsumenten einzuwirken.

In der Tränkbachgemeinde gibt es zweimal jährlich den Aktionstag „Sauberes Egelsbach“, an dem viele freiwillige Helfer Abfall sammeln. Dabei stellen die Beteiligten immer wieder fest, dass weggeworfene Kippen einen wesentlichen Anteil am Müllaufkommen im Ort darstellen. Vor diesem Hintergrund hatte die Gemeindevertretung in ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause auf Antrag der Grünen beschlossen, den Gemeindevorstand zu beauftragen, die Einführung eines Recyclingsystems für Zigarettenstummel zu prüfen. Dafür sollen gesonderte Sammelcontainer aufgestellt werden.

Vor diesem Hintergrund hat die Gemeinde nun in einem ersten Schritt den Antrag auf Unterstützung durch den BVTE gestellt. Darüber hinaus appelliert Bürgermeister Wilbrand an alle Bürgerinnen und Bürger, Müll und insbesondere Zigarettenabfälle verantwortungsvoll zu entsorgen – erst recht im Sommer bei höheren Temperaturen. Aufgrund trockener Bodenverhältnisse komme es leicht zu Bränden. Bereits eine weggeworfene, noch nicht erloschene Zigarette könne ein verheerendes Feuer verursachen. „Eine intakte und saubere Umwelt ist die Grundvoraussetzung für eine lebenswerte Gemeinde und sollte im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger sein“, findet Wilbrand.
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