Bürgermeister Göllner informiert über Situation der Gemeinde Nur drei Flüchtlingshelfer

Etwa 50 Bürger hatten sich im Martin-Luther-Haus eingefunden, um sich von Bürgermeister Michael Göllner über aktuelle Angelegenheiten in der Gemeinde informieren zu lassen. Bild: ingbert zacharias

Hammersbach – „Es wird ein bunter Strauß von Informationen werden“, versprach Bürgermeister Michael Göllner den rund 50 Besuchern der Bürgerversammlung im Martin-Luther-Haus in Marköbel und hielt in den folgenden zwei Stunden auch Wort.

Zu Beginn sprach Göllner die Zuweisung von Geflüchteten, ihre Unterbringung und Betreuung an. Derzeit sind etwas mehr als 100 Personen in den Ortsteilen untergebracht; die Gemeinde hat hierfür aktuell sieben Wohnungen angemietet und ein Haus an der Hanauer Straße als Aufnahmeunterkunft ausgewiesen. Da aber weitere Zuweisungen durch den Main-Kinzig-Kreis zu erwarten sind, stellt die Beschaffung von benötigtem Wohnraum, neben den finanziellen Belastungen der Gemeindekasse, die größte Herausforderung dar. Bedauerlich ist nach Meinung von Göllner die Zahl der ehrenamtlich tätigen Flüchtlingshelfer, die von 15 im Jahr 2015 auf aktuell nur noch drei zusammengeschmolzen ist. Beim Haushaltsvolumen, das im ablaufenden Jahr rund 13,3 Millionen Euro umfasste, bildeten auf der Einnahmenseite insbesondere die Steuereinnahmen mit etwa sechs Millionen Euro den Löwenanteil; demgegenüber schlugen bei den Aufwendungen die Personalkosten mit rund vier Millionen Euro am stärksten ins Kontor.

Dass die Gemeinde mehrere kostenintensive Investitionen schon durchgeführt, derzeit am Laufen oder aber in der Planung hat, zeigte die vom Bürgermeister präsentierte Auflistung, auf die er im Verlauf teilweise auch genauer einging: geplante Sanierung „Kinderhaus“, Dorferneuerung Dammbrücke, Neubaugebiet „Auf der großen Burg“, Anlage Kunstrasenplatz, Sanierung der Wasserversorgung und neuer Radweg Richtung Limeshain. Zudem steht der Neubau eines Übungsturms für die Feuerwehr auf dem Programm; eine solche Investition sei einem guten Ausbildungsstand der Wehrleute und damit auch der Sicherheit der Einwohner geschuldet.

„Volles Haus“ heißt es in Bezug auf die Kindergärten und -tagesstätte, berichtete Göllner und musste mit Blick auf die vor Jahren erstellten demografischen Modelle etwas schmunzeln. „Das Gegenteil der vorausgesagten Entwicklung ist eingetreten“, meinte der Rathauschef. „Wir müssen nicht Kitas in Seniorenheime umwandeln, sondern schauen, dass wir für unsere Nachwuchsbetreuung genügend Raum haben.“ Die Zahlen sprechen für sich: In der U3-Betreuung stehen derzeit rund 50 Kinder auf dem Plan, in der Ü3 sind es aktuell 200 Kinder, die im kommenden Jahr noch um 25 Kids aufgestockt werden. Hierzu kommt der Naturkindergarten mit 20 Plätzen.

Bei den weiteren Punkten der Agenda ging der Bürgermeister insbesondere auf Themen wie etwa die aktive Seniorenarbeit, die Bücherei und den Bürgerbus zwischen den Ortsteilen ein. Sehr zufrieden war Göllner mit dem Fortschritt der Rathaus-Digitalisierung und des Breitbandausbaus innerhalb der Gemeinde.

Nach kurzem Statement zum Neubau der Tagespflege mit etwa 20 Plätzen wies Göllner auf die dringliche Suche nach einer passenden Räumlichkeit für die Arbeit der drei Ärztinnen in Langen-Bergheim hin; hier bestünde im Rahmen der Daseinsvorsorge dringender Handlungsbedarf. Etwas Sorgen bereitet der Gemeindewald, der neben den Nadelholzschäden durch die zurückliegende Trockenheit nun auch den Befall der Eichen durch den Prachtkäfer zu verkraften hat; hier wird die Entwicklung genau im Auge behalten. Im letzten Punkt der Präsentation zeigte sich der Bürgermeister recht zufrieden mit der aktuellen Entwicklung im Gewerbegebiet Limes und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die noch bestehenden Differenzen alsbald beigelegt sind.
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