Sanierungsarbeiten in Philippsruhe dauern noch das ganze Jahr Das Schloss wird aufgehübscht

Noch bis Ende des Jahres werden Teile von Schloss Philippsruhe wegen der umfassenden Fassadensanierung von einem Gerüst verdeckt sein. Bild: Thomas Seifert

Hanau – Noch bis Ende des Jahres müssen sich Bürger und Besucher der Stadt damit abfinden, dass Teile von Schloss Philippsruhe von einem Gerüst verdeckt werden. Denn bis dahin werden die umfangreichen Sanierungsarbeiten der gesamten Fassadenfläche andauern.

„Aber dann“, verspricht Sibylle Jesgarz, Betriebsleiterin des städtischen Eigenbetriebs Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM) als federführendem Amt, „wird das Schmuckkästlein am Main in neuem Glanz erstrahlen.“

Wie die gesamte Fassade des historischen Gebäudes nach Abschluss der Sanierungsarbeiten aussehen wird, kann man dieser Tage am Zwischenbau des Südflügels bereits erkennen, der aktuell vom Gerüst befreit wird. Dabei sei aber zu beachten, so Bauleiterin Susanne Sittinger von IBM, dass „der Sockel noch nicht bearbeitet ist, weil erst noch weitere Abstimmungen über die Restaurierung mit der Denkmalpflege anstehen“.

Sobald die Vorgehensweise abgesprochen ist, werde auch dieser Teil der Fassade den letzten Schliff bekommen, erklärt Sittinger bei einem Vor-Ort-Termin.

Im Oktober vergangenen Jahres wurden die ersten Gerüste gestellt und der erste von mehreren Bauabschnitten begonnen. Zunächst war der Südflügel an der Reihe, damit die Arbeiten dort zu Beginn der Saison für die neuen Gastronomen abgeschlossen sind. Sukzessive werden die Arbeiten im Gegenuhrzeigersinn um das gesamte Gebäude herum ausgeführt.

„Im Vorfeld der Arbeiten waren umfangreiche Befunduntersuchungen der Fassade mittels einer Schichtanalyse durch das Fachbüro Hangleiter und eine Schadenskartierung der Fenstergewände durch den restauratorischen Fachplaner Hanno Born notwendig“, blickt Jesgarz zurück.

Mit deren Expertisen wurden die notwendigen Arbeiten dann mit der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem Landesdenkmalamt abgestimmt. Nach der denkmalschutzrechtlichen Genehmigung konnten dann die Arbeiten an Fassade und Fenstergewänden, den Sandsteineinfassungen und Fensterbänken, aber auch an den Friesen über den Eingängen ausgeschrieben werden, fügt Sittinger hinzu.

Nach einer Fassadenreinigung wurde begonnen, die schadhaften Stellen des Putzes und des Anstrichs abzutragen. Dabei kam auch eine Besonderheit der Fassadengestaltung zum Vorschein, denn etwa 35 Jahre lang, ab 1870, hatte man dem Schloss durch aufgemalte Quader die Anmutung gegeben, aus massivem Stein gebaut worden zu sein.

Die künftige Farbgebung wurde erst einmal mit verschiedenen Farbtönen, die auf Probeflächen aufgebracht worden waren, mit dem Denkmalschutz abgestimmt. Ebenso musste festgelegt werden, wie man mit abgeblättertem Putz verfährt, wobei das Schloss nach der Sanierung zwar wieder erstrahlen soll, man aber den historischen Charakter der Fassadengestaltung erhalten will.

Dasselbe Vorgehen gilt für die Sandsteingewände der Fenster und der Fensterbänke, wo mit Ersatzstoffen und bei größeren Schäden mit massivem Sandstein gearbeitet wird.
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